Verbote zur Silvesternacht in Pfullingen | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Hallenbad, Kitas, Schulen - Der Energiesparplan der Stadt

Stand: 08.09.22 20:38 Uhr

Die Stadt Pfullingen hat ihren Plan zum Energiesparen vorgestellt. Sporthallen und Bäder bleiben offen, heizen aber weniger. Ebenso Schulen. Die Pläne betreffen auch Weihnachten: Es wird keine beleuchteten öffentlichen Weihnachtsbäume geben.

Zahlreiche Privathaushalte, Betriebe und Einrichtungen stellen sich aus Sorge um eine Energiekrise auf harte Einsparmaßnahmen ein – so auch die Stadt Pfullingen. Sie geht davon aus, dass insbesondere die Wärmeversorgung durch die Gasknappheit in den Herbst- und Wintermonaten eine große Herausforderung wird.

Der Krisenstab der Stadtverwaltung unter der Leitung von Bürgermeister Stefan Wörner hat daher einen Maßnahmenkatalog zum Energiesparen erarbeitet, der vom Gemeinderat in einer Sondersitzung am Dienstag einstimmig angenommen wurde.

Angesichts dramatisch steigender Gaspreise und einer geschätzten Verdopplung der Kosten für Strom bestand breite Einigkeit im Gremium, dass Maßnahmen zur Einsparung unverzichtbar seien, resümierte der Bürgermeister. Darüber hinaus gebe es an manchen Stellen auch klare Vorgaben aus der Politik.

„Erste Maßnahmen setzen wir in der Verwaltung bereits um, viele weitere werden noch folgen", erklärt Stefan Wörner. „Der Schwerpunkt liegt momentan darauf, möglichst viel Heizenergie einzusparen. Was wir als Appell an die einzelnen Haushalte und die Unternehmen richten, möchten wir in den öffentlichen Einrichtungen der Stadt vormachen", so der Bürgermeister.

Und weiter: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist es uns gelungen, mit den Maßnahmen die Öffnung des Hallenbades zum geplanten Termin zu ermöglichen und die Hallen dem Schul- und Vereinssport vollumfänglich bereitzustellen." Der Plan der Stadt sieht vor, die Raumtemperatur in Gebäuden wie den Rathäusern, den Sporthallen und dem Hallenbad zu reduzieren. Dafür werden sie geöffnet bleiben – komplette Schließungen um der Einsparung willen soll es vorerst nicht geben. Hier sind die Maßnahmen im Einzelnen:

Hallenbad:
Das Echazbad wird wie geplant ab dem 19. September 2022 geöffnet. Über den Weiterbetrieb des Hallenbads in 2023 wird im Dezember 2022 beraten und entschieden. Die Wasser- und Raumtemperatur im Hallenbad wird um 2° C abgesenkt. Das Sprudelbecken und das Lehrschwimmbecken werden mit den gleichen Wassertemperaturen wie das Schwimmerbecken betrieben. Der Warmbadetag im Hallenbad entfällt.

Sporthallen:
In den Sporthallen wird die Raumtemperatur auf 18° C abgesenkt, dazu kommt die Abschaltung der Warmwasseraufbereitung ab dem 1. Oktober. Geduscht werden kann somit auch weiterhin, allerdings lediglich mit den „Leitungstemperaturen". Ein Mittelweg mit lauwarmen Wasser ist aus hygienischen Gründen nicht möglich, die Gefahr von Legionellen ist zu groß.

Rathäuser:
Die Raumtemperatur wird in den Verwaltungsgebäuden auf 19° C abgesenkt. Dort sind die Warmwasserboiler bereits heute deaktiviert. Über den Jahreswechsel werden die Verwaltungsgebäude geschlossen. Notdienste werden eingerichtet.

Schulen:
Und auch in den Schulen wird die Raumtemperatur abgesenkt – ebenso wird das Warmwasser überall da abgestellt, wo es möglich ist. Dies gilt beispielsweise nicht für die Mensen, in denen auf die Warmwasserversorgung aus hygienischen Gründen nicht verzichtet werden kann. Die Schulen sind aufgerufen, bei der Raumbelegung so zu planen, dass einzelne Räume nicht genutzt und somit kaltgelassen werden.

Kindergärten:
Die Kindertageseinrichtungen werden bei den Einsparmaßnahmen außen vorgelassen. Hier gilt die generelle Bitte an die Nutzer, wo möglich den Energieverbrauch zu optimieren.

In einem nächsten Schritt will sich die Stadt auch den Einsparpotentialen bei der Beleuchtung annehmen. Ständige Weihnachtsbeleuchtung an Häusergiebeln sei vom Bund ohnehin bereits untersagt worden, auch wird es keine beleuchteten öffentlichen Weihnachtsbäume geben. Aktuell wird geprüft, ob bei der „normalen" Straßenbeleuchtung weiter Energie eingespart werden kann.

Die gute Nachricht in Pfullingen lautet laut Verwaltung: Die große Mehrheit der Straßenlaternen sei  bereits heute mit energieeffizienten LED-Leuchten ausgestattet. Darüber hinaus werde aktuell bereits untersucht, inwiefern die Bäder – Hallenbad und Freibad – auf kurz-, mittel- und langfristige Sicht energieeffizienter betrieben werden können.

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