Seit 17 Monaten sind die Geschwister Tessa und Ferdinand Schulz Unternehmer. Und schon haben sie mit ihrer Firma nordesign eine große Produktpalette im Angebot. Spülmittel, Handseife und Lotion, alles in Glasflaschen mit Sprühaufsatz und im Papiernachfüllpack, aber auch Spülschwämme. Angefangen hat alles im Corona-Lockdown. "Wir hatten ehrlich gesagt schon immer Lust, was zu gründen", so Ferdinand Schulz, "und während Corona war es uns ein bisschen langweilig, ich glaube, Freundeskreis war eingedampft, man konnte nicht wirklich was machen, und das war eigentlich so der Knackpunkt, wo wir gesagt haben: Komm, wir starten was!"
Gesagt, getan. Die beiden entwickelten ein Spülmittel zum Sprühen und stiegen dann direkt in die Produktion ein. Und das, ohne sich vorher großartig Pläne gemacht zu haben. "Das Stichwort, das uns am Anfang stark bewegt hat, war: Einfach machen", so Ferdinand Schulz. "Man hat viele Ideen, aber man kann es nicht auf dem Blatt Papier von Anfang an ausplanen. Also, man muss einfach mal starten mit den Themen, und dann merkt man relativ schnell: Wo geht unser Weg hin? Oder wo geht mein Weg hin?"
In diesem Fall führte der Weg, so Ferdinand Schulz, zu Tausenden von Kunden. Hunderte Stores vertreiben die Produkte – einschließlich des eigenen Online-Stores. Die beiden generieren einen fünfstelligen Umsatz. Dabei habe die KfW einen Gründerkredit abgelehnt mit der Begründung, das Unternehmen könne sie nicht dauerhaft ernähren. Die Finanzierung sei aber trotzdem bisher kein Problem gewesen.
"Am Anfang gab es natürlich einen kleinen Invest, den wir beide dann privat reingebracht haben", sagte Tessa Schulz. "Man muss aber auch dazu sagen, die Produkte sind nicht so teuer in der Herstellung, das heißt, da konnten wir uns dann am Anfang erst mal selber mit rein finanzieren und haben dann, um in dieser Startup-Sprache zu bleiben, uns dann gebootstrapt, das heißt, das Einkommen, das rein kam von dem Verkauf der Produkte, haben wir dann genutzt, um wieder zu investieren."
Angestellte arbeiten noch keine im Unternehmen. Derzeit läuft aber die Ausschreibung für ein Praktikum. Dennoch machen die Geschwister Schulz nicht alles selbst. Teile der Produktion haben sie ebenso ausgelagert wie den Versand. "Wir mussten a jeden Abend wirklich die Pakete packen und die Bestellungen kommissionieren, die am Vortag und an diesem Tag noch eingingen in deinem Online-Store", so Ferdinand Schulz. "Wir haben jetzt in Deutschland hundert Händler und Stores schon, die auch beliefert werden wollen, in Österreich ein paar, und dieses Packen, das nimmt so unheimlich viel Zeit weg, die wir halt gerne für andere Dinge unheimlich gerne einsetzen würden."
Zeit für Familie, Partner und Hobbys bliebe aber immer noch, da sie sich gegenseitig vertreten. Auch hätten sie keine Ambitionen, zum Großunternehmen zu wachsen oder reich zu werden. "Ich glaube, das Ziel ist wirklich, Plastik aus der Küche zu verbannen und die Küchen einfach wirklich nachhaltiger und schöner zu machen", so Tessa Schulz. "Das ist glaube ich unsere große Vision."
Und diese Vision wollen sie weiter verfolgen. Die nächste Erweiterung ihrer Produktpalette ist schon in Vorbereitung. Getreu dem Motto der beiden: Einfach machen.
Der Online-Store ist erreichbar unter www.nordesign-store.com.
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