Umzug Ausstellungsstücke Naturkundemuseum | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Tierischer Umzug: Ausstellungsstücke des Naturkundemuseums ziehen in ehemalige Paketpost

Stand: 11.08.22 16:16 Uhr

Das Reutlinger Naturkundemuseum hat rund 80.000 Ausstellungsstücke. Weil so viele Objekte nicht gleichzeitig im Museum ausgestellt werden können, sind die restlichen Stücke in einem Lager. Das war bisher das Heinzelmann-Areal bei der Planie. Aber das ist jetzt verkauft und deswegen müssen die Ausstellungsstücke umziehen, und zwar in die ehemalige Paketpost. Wie so ein tierischer Umzug abläuft, erfahren Sie jetzt.


Die ehemalige Reutlinger Paketpost bekam heute eine eher ungewöhnliche Lieferung: Große Vögel und Säugetiere sind hier heute ausgeladen worden. Ein Zoo wird hier aber nicht eröffnet, denn bei den Tieren handelt sich um Ausstellungsstücke des Reutlinger Naturkundemuseums.

Die tierischen Gefährten sind aber nicht die erste Lieferung. Drinnen warten bereits andere Ausstellungsstücke, wie z.B. Fossilien, Insekten und Schmetterlingskästen, erzählt Anke Bächtiger, Kulturamtsleiterin der Stadt Reutlingen.

Jetzt kommen noch die größeren Tiere dazu, wie ein Eisbär. Dass Eisbären es gerne kalt mögen, wissen vermutlich die Meisten. Dieser hier ist zwar nicht mehr lebendig, aber kühl wird er es trotzdem bald haben. Denn nach dem Transport müssen alle tierischen Ausstellungsstücke erstmal bei -25 Grad in eine Tiefkühlzelle. Dadurch sollen Schädlinge getötet werden.

"Das ist wie bei Läusen, wenn man die Bettwäsche einfriert, um alle Schädlinge abzutöten. Durch den Transport kommen die Exponate aus den eigentlich sterilen Sammlungsräumen in die freie Natur. Um zu vermeiden, dass es dabei zu einem Befall kommt, werden alle eingefroren und nach einer Woche wieder aufgetaut. Dann können die restlichen Larven schlüpfen. Danach werden sie nochmal eingefroren und aufgetaut. So werden alle Schädlinge entfernt", erklärt Anne Horn, Referentin im Naturkundemuseum Reutlingen.

Schädlinge sind für die Ausstellungsstücke eine große Gefahr, deswegen versucht das Naturkundemuseum alles, um sie fernzuhalten. Der ein oder andere Schädling wird aber trotzdem seinen Weg zu den Exponaten und in die Lagerräume finden. Auch dafür hat sich das Naturkundemuseum eine Lösung überlegt: In jedem Raum, in dem sich biologische Objekte befinden, werden UV-Lampen installiert. Diese locken Insekten auf klebende Tafeln. Keine Chance also für die Schädlinge.

Bis alle Exponate ihr neues Zuhause in der ehemaligen Paketpost beziehen können, dauert es aber noch eine Weile. Wegen vielen Krankheitsfällen im Naturkundemuseum können die letzten Ausstellungsstücke erst Ende September, also drei Wochen später als geplant, in die ehemalige Paketpost umziehen.

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