2021 wurden bereits rund 200 Oberleitungsmasten angebracht, nun folgt der letzte Schritt zur Elektrifizierung der Ermstalbahn. Dafür bringt die Firma SPL Powerlines Austria während der Pfingstferien den Fahrdraht an. Dafür wird in Tag- und Nachtschichten gearbeitet. In jeder Zehn-Stunden-Schicht werden etwa 2.000 Meter elektrifiziert.
Elektrische und moderne Triebwagen
Künftig wird hier also Strom fließen. Und zwar 15.000 Volt.
Die Inbetriebnahme erfolgt dann Schritt für Schritt, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Erms-Neckar-Bahn AG, Carsten Strähle. "Ende des Jahres werden wir uns das Rauchen abgewöhnen, da werden dann die ersten elektrischen Triebwagen kommen." Ganz mit dem Rauchen wird dann im März aufgehört, dann werden alle Wagen elektrisch sein - und auch modern. Dank WLAN können Fahrgäste während der Fahrt im Internet surfen.
Die Fahrzeuge sind allerdings noch normale Eisenbahnzüge, die gebraucht aus Augsburg kommen. Es lohne sich nämlich nicht, neue zu kaufen, wenn ab 2027 die neuen Tram-Train-Fahrzeuge für die Regionalstadtbahn eingesetzt würden. "Das sind Zwei-System-Fahrzeuge, die sowohl als Straßenbahn in der Innenstadt als auch draußen auf der Eisenbahnstrecke wie ein normaler Zug fahren können", erklärt Strähle. Die neuen Fahrzeuge wurden bereits vom Zweckverband Regionalstadtbahn Neckar-Alb bestellt und werden zurzeit gebaut.
Ermstalbahn fährt künftig halbstündlich
Im Juni 2023 wird die Ermstalbahn sogar im Halbstundentakt fahren, ab 20 Uhr dann stündlich. Dazu entsteht in Dettingen-Gsaidt ein Kreuzungsbahnhof. So können zwei Züge aneinander vorbeifahren.
Und noch etwas erwartet die Fahrgäste, aber auch weitere Interessierte nächstes Jahr: 2023 feiert die Ermstalbahn nämlich ihr 150-jähriges Jubiläum. Und das wird mit einem großen Fest zelebriert.
Der Ausbau der Ermstalbahn kostet rund 20 Millionen Euro. Über 90 Prozent der Kosten werden von Bund und Land übernommen.
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