Lego Ausstellung Diorama "Herr der Ringe" | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Lego 2.0 im Heimatmuseum

Stand: 07.06.22 11:53 Uhr

Lego lässt nicht nur Kinderherzen höher schlagen. Auch immer mehr Erwachsene können sich für die bunten Klemmbausteine aus Plastik begeistern. Und sie bauen Häuser und ganze Landschaften auf hohem Niveau und mit viel Liebe zum Detail. 60 von ihnen haben sich zum baden-württemberg-weiten Verein „Klötzlebauer“ zusammengeschlossen. Da ihre Ausstellung im Reutlinger Heimatmuseum in der Saison 2020/21 der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, wird sie jetzt wiederholt - mit zum Teil neuen Objekten - zum Schauen und Staunen für Jung und Alt.


Einen ganzen Zoo mit zahlreichen Gehegen haben die Klötzlebauer im Reutlinger Heimatmuseum aufgebaut. Die Dinosaurier aber gehören zu einem anderen Diorama neben an – ganz unter dem Motto „Jurassic World". Auch die Schlacht von Helms Klamm, bekannt aus dem „Herrn der Ringe" wird mit Legofiguren dargestellt – wie alles mit viel Liebe zum Detail.

Doch spätestens beim Dunklen Turm mit Saurons Auge kommt die Frage auf: Ist das alles wirklich aus Lego? Klötzlebauer Udo King: "Bei mir sind es original Legosteine. Selbst beim Sortieren spüre ich schon, was ich habe. Ich schmeiße die anderen Steine einfach weg, egal, wie sie heißen. Zwischenzeitlich gibt es in dem Format ich glaube 7, 8 Hersteller, dann muss man heute, wenn man gebrauchtes Lego irgendwo kauft, richtig aufpassen, was man wegsortiert,"

Zwar verwenden die Klötzlebauer bei ihrer Arbeit Original-Lego-Bausätze. Doch das meiste, was in der Ausstellung zu sehen ist, entstammt ihrer eigenen Kreativität – oder ist mit Hilfe von Foto-Vorlagen nachgebaut. Hogwarts zum Beispiel, die Zauberschule aus den Harry-Potter-Filmen, hat Udo King mit Hilfe von Fotos nachgebaut. Doch das Zentrum der Schule war ein Original-Legobausatz.

Viele Gebäude, die in der Ausstellung zu sehen sind, haben aber Vorbilder in der Wirklichkeit. Klötzlebauer Volker Becker: "Man kann, wenn man Legomodellbauer ist, gerade wenn es um Häuser geht, durch keine Stadt laufen, ohne dass man irgendwelche Fassaden anschaut, überlegt: Wie wäre das in Lego machbar zum Beispiel oder wenn man ein Schloss sieht oder irgendein anderes Gebäude. Das heißt, bei Eisenbahnen überlegt man: Wie könnte man es in Lego umsetzen, damit es funktionieren würde?"

Was in der Ausstellung vor allem auffällt, das ist eine große Liebe zum Detail. Wer sich die Dioramen genau anschaut, der entdeckt zwischen den zahlreichen Legofiguren, die die Dioramen bevölkern, so manche Geschichte, so manche Alltagsbegegnung, aber auch so manche Anspielung. Wer zum Beispiel im Star Wars-Diorama „Tattooine" genau hinschaut, entdeckt nicht nur Prinzessin Leia sondern auch Regisseur George Lucas, der hier mit seinem Drehteam zugange ist.

Udo King: "Dadurch, dass ich Minifigurensammler bin, kaufe ich sowieso viele Modelle, wo ich das Originalmodell natürlich baue, die Figuren kommen dann in meine Sammlung rein, dann werden die meistens ersetzt bei den Ausstellungen durch andere Figuren, also oftmals."

Doch damit sich alle die Ausstellung in aller Ruhe anschauen können, werden Besucher gebeten, eine Besuchszeit online auf der Internetseite des Heimatmuseums zu buchen. Hierzu Museumsleiter Christian Rilling: "Wir wollen einfach verhindern, dass zu viele Leute gleichzeitig herkommen, der Raum dann sehr voll sein wird und keiner mehr richtig die schönen Dioramen anschauen kann, sondern wir wollen versuchen, gleichmäßig über den Tag die Besucher hier im Haus zu haben und dass jeder dann, wenn er seinen Termin wahrnimmt, die Chance und Möglichkeit hat, alle diese Dioramen gut angucken zu können."

Die Ausstellung Lego 2.0 ist noch bis zum 3. Oktober im Heimatmuseum Reutlingen zu sehen.

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