Photovoltaikanlage mit Speicher | Bildquelle: RTF.1

Solarstrom einspeisen:

So ist die Photovoltaik-Anlage schneller abbezahlt

Stand: 12.05.22 10:04 Uhr

Mit der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes rechnet Photovoltaik sich wieder stärker, wenn man den kompletten Strom ins öffentliche Netz einspeist und nicht selbst verbraucht. Was man beachten sollte, wann die Anlage abbezahlt ist.

Selbst erzeugter Solarstrom ist der günstigste. Deswegen galt bisher: Wer eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach hat, sollte den Strom für den Eigenbedarf nutzen. Das ändert sich mit der geplanten Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, über das der Bundestag heute berät. Photovoltaik rechnet sich wieder stärker, wenn man den kompletten Strom ins öffentliche Netz einspeist. Nach 10 Jahren ist die Anlage oft abbezahlt. 

Verdienst pro Kilowattstunde steigt

Aktuell gibt es in Deutschland rund zwei Millionen Solaranlagen zur Stromerzeugung, viele davon in Privathaushalten. Wer den gesamten Strom einer neu gebauten Anlage an das öffentliche Stromnetz abgibt, kann voraussichtlich ab Sommer wieder bis zu 13,8 Cent (statt zuletzt nur 7 Cent) pro Kilowattstunde verdienen. Die Erzeugung einer Kilowattstunde Solarstrom kostet die Anlagenbetreiber aber nur rund 10 Cent. „Den Bau von Photovoltaik-Anlagen wird das voraussichtlich beflügeln", sagt Ines Rutschmann vom Geldratgeber Finanztip. „Hauseigentümer und Gewerbebetriebe können damit Geld verdienen."

Je größer die Solar-Anlage, desto besser

Beim Kauf einer Photovoltaik-Anlage sollten Hauseigentümer auf den Preis der Anlage schauen. „Der Preis entscheidet vor allem, wann sich die Investition auszahlt," erklärt Rutschmann. Betriebskosten und die Lage spielten hingegen eine nachgeordnete Rolle. Auch die Größe der Anlage beeinflusst die Wirtschaftlichkeit. Denn ein Teil der Kosten ist unveränderlich, egal wie groß das System ist – etwa für Planung, Gerüst, Einspeisezähler oder Netzanschluss. Daher gilt: Je größer die Anlage, desto schneller macht sie sich bezahlt. „Wer bereit ist, mehr als 10.000 Euro zu investieren und ein geeignetes Dach hat, sollte dieses am besten komplett mit Solarpanelen bedecken und den gesamten Strom ins öffentliche Netz einspeisen", sagt Rutschmann.

Wer eine Anlage plant, sollte auf Volleinspeisung setzen

Nach 10 bis 11 Jahren mache sich beispielsweise eine Photovoltaik-Anlage mit 10 Kilowatt Leistung bei Volleinspeisung bezahlt. 13 bis 14 Jahre hingegen dauere es bei einer 5-Kilowatt-Anlage, die auf den Strombedarf ihres Besitzers zugeschnitten ist und seiner eigenen Versorgung dient. Wer eine Photovoltaik-Anlage plant, sollte dies abwägen. Die neue Vergütung für Volleinspeisung soll auch für Anlagen gelten, die sich schon im Bau befinden. Rutschmann: „Sobald die neuen Fördersätze in Kraft treten und bevor die Anlage in Betrieb genommen wird, teilt man dazu dem Netzbetreiber mit, dass man 2022 den gesamten Solarstrom einspeisen möchte und dafür die neue Förderung beansprucht."

Eine Umrüstung auf Eigenverbrauch ist möglich

Anlagenbetreiber bleiben an den Modus der Volleinspeisung nicht gebunden: Sie können die Photovoltaikanlage auch auf Eigenverbrauch umrüsten. Einmal im Jahr ist ein Wechsel möglich. Doch dann gibt es deutlich weniger für den eingespeisten Strom: 6,93 Cent pro Kilowattstunde. Damit sich das stärker lohnt als die Volleinspeisung, muss die Ersparnis durch den Eigenverbrauch hoch sein: Entweder kann mehr eigener Strom als üblich genutzt werden oder der Strom aus dem Netz kostet mindestens 45 Cent. Der aktuelle Strompreis liegt im Schnitt bei 37 Cent pro Kilowattstunde.

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