Kein Mahden II - Versammlung | Bildquelle: RTF.1

Kirchentellinsfurt:

Porsche-Batteriefabrik im Mahden - Initiativen befürchten Erweiterung des Werks

Stand: 17.01.22 14:43 Uhr

Im Dezember 2021 gab Porsche bekannt, dass die Tochterfirma Cellforce Group eine Batteriefabrik im gemeinsamen Wirtschaftsgebiet von Reutlingen und Kirchentellinsfurt bauen wird. Im Mahden soll dieses Jahr mit dem Bau der Produktionsstätte begonnen werden. Nun fürchten Initiativen aus Tübingen und Reutlingen, dass Mahden I nicht ausreichen werde und es eine Erweiterung, also ein Mahden II, geben werde. Deshalb haben sie einen offenen Brief an die Gemeinderäte von Reutlingen und Kirchentellinsfurt geschrieben, in dem sie fordern, dass die Gemeinderäte die Erweiterung des Industriegebietes Mahden für die nächsten 15 Jahre ablehnen sollen.


Im Mahden haben die Vorbereitungsmaßnahmen für den Bau des geplanten Batteriewerks bereits begonnen. Initiativen aus Reutlingen und Tübingen fürchten nun aber, dass dieses Gebiet der Tochterfirma von Porsche, der Cellforce Group, nicht ausreichen und es eines Tages eine Erweiterung der Batteriefabrik geben werde.

Grund für die Befürchtung seien die Pläne von Porsche. Wie Tanja Leinweber von Parents for Future erzählt, plane Porsche, bis 2030 klimaneutral sein zu wollen. Das hieße in ihren Augen, dass alle Autoantriebe batteriebetrieben sein würden. Im Mahden I sei die Kapazität für diese Produktionsmenge nicht ausreichend. "Es stellt sich also die Frage, wo soll diese Batteriefabrik entstehen, wenn nicht hier, weil hier jetzt sozusagen der erste Schritt gemacht wird?" Es soll aber kein Mahden II geben, forderte sie deshalb bei einer Versammlung am Wochenende. Ein Mahden II würde die Landschaft dramatisch verändern, so Leinweber.

Kein Mahden II vorgesehen

Bernd Haug, der Bürgermeister von Kirchentellinsfurt, versichert allerdings: es sei auch kein Mahden II vorgesehen: "Dazu kann ich nur sagen, es gibt einen gültigen Gemeinderatsbeschluss unseres Gemeinderates aus dem April 2019, wo eine klare Absage an die Entwicklung eines Gebietes Mahden II, sprich die Aufnahme in den Flächennutzungsplan, ganz klar beschlossen wurde. Insofern kann ich sagen: Mahden II gibt es nicht."

Er betont: ein Mahden II könne auch nicht eines Tages durch die Hinter- oder Vordertür kommen. Solche Prozesse würden ein umfangreiches Beteiligungsverfahren voraussetzen. Er verstehe aber die Ängste und könne selbst nicht alle Fragen beantworten. Zum Beispiel wenn es um den Strombedarf der Fabrik gehe. "Aber weil diese Frage aufgekommen sind, weil es eben dieses Informationsbedürfnis gibt, ist völlig klar, dass wir - also die Stadt Reutlingen und wir - mit Cellforce und Porsche derzeit in Kontakt stehen, wie die Kommunikation unmittelbar in naher Zukunft vonstatten geht."

Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck war bei der Versammlung nicht anwesend. Er habe es nicht als notwendig empfunden, denn es gebe gar keine Diskussion um Mahden II. Die ganze Geschichte werde ganz normal in den Verfahren mit Beteiligung und Umweltbelangen geführt: "Da kommt alles auf den Tisch."

Allerdings, und das betonen sowohl Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck als auch der Bürgermeister von Kirchentellinsfurt, Bernd Haug: man wisse nicht, was irgendwelche Gremien in der Zukunft entscheiden.

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