„Ja, die größte Unsicherheit, das betrifft aber nicht nur Rottenburg, das betrifft ja viele Bereiche unseres Lebens, sind die Preissteigerungen in der Rohstoff-Situation. Das bedeutet auch, dass gerade wenn wir die Hohenberg-Schule mit 22 Millionen Euro planen, wenn 10 Prozent Preissteigerungen zu erwarten sind, dann sind das zwei Millionen die man dann zusätzlich finanzieren muss", so Neher.
Neher hat den Anspruch, dass Rottenburg nur Geld investiert, dass auch vorhanden ist, denn auch in diesem Bereich sei Nachhaltigkeit wichtig, so Neher. Geld ist unter anderem auch noch für folgende Projekte eingeplant: „Der Kindergarten St. Remidius geht in die Endphase. Ein sehr schönes und großes Projekt wird der Neubau der VHS und der Musikschule, auch dort ist noch ein Kindergarten mit dabei. Also drei Projekte in einem", erklärt der OB.
Kulturell musste die Stadt Rottenburg wie viele andere ebenfalls auf Sparflamme agieren. Ein verregneter Sommer ließ dann auch noch geplante Open-air-Veranstaltungen ins Wasser fallen. Und auch das beliebte Neckarfest konnte nicht wie üblich gefeiert werden. 2022 soll es dann – so hofft Neher – in besonderem Umfang stattfinden – mit einem historischen Floßumzug auf dem Neckar, der die Stadtgeschichte beleuchtet.
Prominenz fand aber auch trotz Corona-Pandemie nach Rottenburg – beispielsweise wurde die populäre Band Silbermond in der Festhalle mit dem Eugen-Bolz-Preis ausgezeichnet und sorgte für etwas Glamour in Pandemiezeiten. Auch für die Band selbst ein Highlight – da sie nach langer Pause, dass erste Mal wieder vor Publikum auftreten konnte.
Und noch ein Promi, diesmal aus der Politik, kam nach Rottenburg. CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet warb kurz vor der Bundestagswahl auf dem Marktplatz in Rottenburg für Stimmen und Zuspruch – am Ende vergebens.
Einen herber Rückschlag erlitt auch Oberbürgermeister Neher durch den Ausgang des Bürgerentscheids der Stadt Tübingen. Neher hatte sich im Vorfeld ebenso wie sein Kollege Palmer für die Innenstadtstrecke der Regionalstadtbahn ausgesprochen. Auch für Rottenburger wäre der Umstieg auf den ÖPNV so attraktiver geworden. Jetzt setzt er auf die Nachbetrachtung und hofft auf eine neue Variante.
„Wir wissen, alle Klimaschutzprogramme sind nicht ohne Einschränkungen und Veränderungen möglich. Und deswegen braucht es, wenn wir ernsthaft daran arbeiten CO2 zu reduzieren, auch die Veränderungsbereitschaft der Bevölkerung. Was mit einer Baustellensituation-Belastung einhergeht, was auch mit Verhaltensänderungen einhergeht, darum hoffe ich, dass da nochmal eine Tür aufgeht", so Neher.
Ein anderes Thema, das in Rottenburg regelmäßig auf den Tisch kommt ist der Schlachthof. Noch wisse man nicht wie es weitergehe – eines sei aber sicher: „Für unseren Standort hier in der Innenstadt gilt weiterhin – es ist der ungeeignetste Standort, um einen Schlachthof zu betreiben. Und wir wollen auch im Stadtentwicklungsprozess diesen attraktiven Standort für eine andere Nutzung vorsehen. Es wird spannend bleiben, aber letztendlich wird sich zeigen, ob der Rottenburger Standort zur Realisierung kommt", erklärt der OB. Aktuell sei man in einer Diskussion im Zusammenhang mit der Neuentwicklung des Schlachthofs in Gärtringen.
Oberbürgermeister Stephan Neher hofft, dass er sich im kommenden Jahr wieder mehr den eigenen Stadtthemen widmen kann und weniger um die Corona-Pandemie. Trotzdem: auch mit Pandemie passierte und passiert in Rottenburg so einiges.
Bedeckt 10 / 11° C Luftfeuchte: 62% |
Leichter Regen 7 / 8° C Luftfeuchte: 72% |
Bedeckt 6 / 10° C Luftfeuchte: 62% |