Kranzniederlegung vor Friedrich-List-Denkmal | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Vor 175 Jahren: Stadt erinnert an Suizid des Nationalökonomen Friedrich List

Stand: 30.11.21 16:08 Uhr

Die Stadt Reutlingen und der Liederkranz Reutlingen haben mit einer Kranzniederlegung am Friedrich-List-Denkmal an den wohl bedeutendsten Sohn der Stadt erinnert. Am 30. November auf den Tag genau vor 175 Jahren hatte Friedrich List in Kufstein seinem Leben selbst ein Ende gesetzt. List litt an Schwermut - heute würde man sagen, an Depressionen.


„Friedrich List zweifellos DER deutsche Nationalökonom", sagte Oberbürgermeister Thomas Keck. „Was er an Wirtschaftstheorie geleistet hat, aber auch an praktischer Umsetzung als Eisenbahnpionier ist legendär." So hatte Friedrich List im Zeitalter der Industrialisierung entscheidend zum Ausbau des deutschen Eisenbahnnetzes beigetragen. Auf seine Initiative hin wurde 1839 zwischen Leipzig und Dresden die erste deutsche Ferneisenbahn erbaut. Voraussetzung für den Ausbau der Eisenbahn war für ihn allerdings auch der Fall der Zollschranken. Deutschland war damals in zahlreiche Kleinstaaten geteilt. List hatte die Idee einer deutschlandweiten Zollunion, dem Deutschen Zollverein.

„Dass er schlecht behandelt worden ist von den Menschen damals, von vielen politisch verfolgt wurde, im Gefängnis war, aus dem Land gedrängt wurde, verkannt wurde, das ist schlimm", sagte Oberbürgermeister Thomas Keck. „Und deshalb gebührt ihm auch heute unsere Aufmerksamkeit." Und die ist dem vor 175 Jahren verstorbenen Sohn der Stadt sicher – auch mit einer Veranstaltung mit geladenen Gästen am Abend. Listforscher Eugen Wendler wird dabei die Bürgermedaille erhalten.

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