Coronavirus  | Bildquelle: Bild von Tumisu, Pixabay

Baden-Württemberg:

Alarmstufe gilt ab Mittwoch

Stand: 16.11.21 17:14 Uhr

„Die Lage ist ernst, sie ist sehr ernst“ - mit diesen Worten startete Ministerpräsident Kretschmann am Dienstag die Regierungspressekonferenz in Stuttgart. Ab Mittwoch gilt im ganzen Land die sogenannte Alarmstufe, dann gibt es insbesondere für Ungeimpfte massive Einschränkungen im öffentlichen Leben. Welche Veränderungen es sonst noch geben wird und wie das Land wieder mehr Möglichkeiten zum Impfen bereit stellen wird, erfahren Sie jetzt.


Der Auslöser der Alarmstufe – nämlich 390 Corona-Patienten auf den Intensivstationen im Land – ist seit Sonntag erreicht. Am dritten Tag – also am morgigen Mittwoch gilt daher die höchste Stufe des baden-württembergischen Stufenmodells.

„Gestern waren es 406. Deswegen sieht unsere Corona-Verordung vor, dass wir jetzt entschlossen eingreifen. Sonst droht bereits in kurzer Zeit eine Überlastung der Krankenhäuser. Darunter leiden dann nicht nur Corona-Patienten, sondern auch Menschen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen", erklärt Kretschmann.

Die Alarmstufe bedeutet für Ungeimpfte Kontaktbeschränkungen und in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens gilt dann die 2G-Regel.

„Nur Geimpfte und Genesene erhalten dann noch Zugang zu Kulturveranstaltungen, öffentlichen Einrichtungen, Sport und Freizeit-Einrichtungen, Messen, Ausstellungen und zur Gastronomie", so Kretschmann. Für andere Bereiche wie etwa den Friseur gelte die Regel 3G plus – ein Ungeimpfter muss dann also einen negativen PCR-Test vorweisen können.

Die Kontrollen zur Einhaltung dieser Regeln werden außerdem forciert, erklärt Kretschmann. So wird es mehr Stichpunktkontrollen beispielsweise in der Gastronomie geben. In der Schule gilt außerdem auch wieder die Maskenpflicht am Platz.

Die unterschiedlichen Inzidenz-Zahlen bei Geimpften und Ungeimpften zeige, warum es jetzt wichtig ist, diese Gruppen etwas zu separieren, erklärt Lucha.

„Wir hatten Ende letzte Woche die Inzidenz bei Geimpften von knapp 38 und die Inzidenz von Ungeimpften bei knapp 900. Also Sie sehen, dass nach wie vor die Hauptbetroffenen vor allem diejenigen sind, die nicht geimpft sind. Das sind die, die bei uns auf den Intensivstationen ankommen. Natürlich gibt es Impfdurchbrüche, leider mehr. Je mehr Nicht-Geimpfte mit Geimpften Kontakt haben, steigt da der mathematische Druck, dass wissen Sie", erklärt Lucha.

Außerdem lasse eben bei vielen mittlerweile die Impfwirkung nach, wodurch sich auch Geimpfte wieder mehr anstecken können. Die Booster-Impfung sei daher umso wichtiger. Doch selbst wer sich boostern lassen will, braucht momentan viel Geduld. Denn die Realität sieht oft so aus: lange Warteschlangen vor mobilen Angeboten.

„Ja, wir haben tatsächlich diese Woche enorme Zuwächse gehabt, auch 40% Erstimpfungen. Und auch bei mir kommen die Beschwerden an, dass sich die Leute die Füße in den Bauch stehen. Aber liebe Leute, vor wenigen Wochen wäre das alles ohne dem möglich gewesen", mahnt Lucha.

Der erneute Aufbau der Kreisimpfzentren würde jetzt zu lange dauern, daher setzt der Gesundheitsminister auf weitere 155 mobile Impfteams im Land, die vor Ort unterstützen. Außerdem sollen auch stationäre Pop-Up-Impfmöglichkeiten eingerichtet werden. Geschlossen wurden die Impfzentren, laut Lucha, weil sich zuletzt oft nur fünf Menschen in den großen Zentren verirrt hätten und die Ressourcen und Manpower nicht verhältnismäßig gewesen wäre.

Ein Hoffnungsschimmer am Horizont sei auch eine mögliche Freigabe für die Impfung von Fünf- bis Elfjährigne. Diese wird von der EMA am 25. November erwartet.

Eine Übersicht zu den einzelnen Bereichen finden Sie hier.

WERBUNG:



Seitenanzeige: