Kinderbetreuung in Kindertagesstätte | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Projekt gegen Fachkräftemangel bei der Kindertagesbetreuung

Stand: 27.10.21 16:02 Uhr

In Tübingen gibt es einen Fachkräftemangel, und zwar im Bereich der Kindertagesbetreuung. Deswegen will die Fachabteilung Kindertagesbetreuung nun mit Kreativität und Diversität gegen den Fachkräftemangel vorgehen. Welche konkreten Maßnahmen dazu geplant sind, haben die Beteiligten am Mittwoch vorgestellt.


Der Fachkräftemangel bei der Kindertagesbetreuung ist ein Problem in ganz Baden-Württemberg und sogar Deutschland, erzählt die Tübinger Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch. Doch gerade in Tübingen würden noch weitere Faktoren hinzukommen, die die bereits angespannte Situation noch verschlimmern.

"Bei uns ist die Erwerbstätigkeitsquote sehr hoch, Familien haben mehrere Kinder und deswegen ist die Nachfrage bei uns nach Betreuungsplätzen sehr hoch und weil wir eben so ein gutes Betreuungsangebot haben, ziehen auch immer mehr Familien mit Kindern zu uns", so Harsch.

Die Folge davon: Mehr Kinder, aber immer weniger Personal. Derzeit seien 7-8 Prozent der benötigten Stellen nicht besetzt. Das hat Auswirkungen auf den täglichen Betrieb in den Einrichtungen. Wenn es zu wenig Mitarbeiter gibt, müssten zum Teil die Öffnungszeiten reduziert werden, erklärt Bettina Mohr, die Leiterin der Fachabteilung Kindertagesbetreuung. Außerdem könne so mancher freie Kindergartenplatz nicht neu vergeben werden, da es nicht genügend Fachkräfte gibt, so Mohr weiter.

Deswegen hat die Stadt Tübingen nun ein Projekt entworfen, das aus drei Teilen besteht: Personalgewinnung, Personalbindung und Personalentwicklung. Bei der Personalbindung und -entwicklung sollen die Menschen, die bereits bei der Stadt arbeiten, gefördert werden und neue Chancen erhalten. Anders sieht es bei der Personalgewinnung aus.

"Wir möchten im Bereich der Personalgewinnung neue Wege gehen. Im Ausland können wir aktiv Menschen anwerben und ihnen Einstiegschancen in unseren Einrichtungen bieten. Außerdem wollen wir Menschen mit Migrationshintergrund oder Quereinsteigern Entwicklungs- und Einstiegschancen in pädagogischen Berufen ermöglichen", so Verena Knoll von der Fachabteilung Kindertagesbetreuung.

Für die Durchführung des Projekts erhält die Stadt Tübingen insgesamt 800.000 Euro an Bundesmitteln aus dem „Gute-Kita-Gesetz".

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