Katzen im Tierheim Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

So viele Katzen wie noch nie - Angespannte Lage im Tierheim

Stand: 14.12.21 20:50 Uhr

In der Coronazeit haben sich viele Menschen Haustiere angeschafft. Die Zahl der Hunde, Katzen und sonstiger tierischen Mitbewohner stieg innerhalb eines Jahres um fast eine Million. Die Folgen davon sind jetzt auch im Tierheim Reutlingen zu spüren.


Katzen, so weit das Auge reicht. Diesen süßen Anblick bietet derzeit das Tierheim Reutlingen. Die Mutter, eine herrenlose verwilderte Hauskatze, wurde trächtig aufgefunden und im Tierheim abgegeben. Dort hat sie dann 8 kleine Kätzchen zur Welt gebracht. Insgesamt gibt es derzeit 100 Katzen im Tierheim Reutlingen – so viele wie noch nie. Grund dafür sieht Heidi Renner, Pressesprecherin des Tierheims, darin, dass sich viele Menschen in der Coronazeit ein Haustier angeschafft und dann ausgesetzt hätten. Außerdem gebe es viele unkastrierte Katzen, die sich draußen unkontrolliert vermehren würden. Auch die unkastrierten Haustiere von Privatpersonen würden sich mit verwilderten Katzen einlassen, so entstehe ständig neuer Nachwuchs.

Deshalb fordert das Tierheim Reutlingen eine Kastrationspflicht für Katzen, nur so könne die Population eingedämmt werden. Das Tierheim Reutlingen hat seine eigene Tierärztin, die sich darum kümmert, die Fundkatzen zu kastrieren. Die Tiere werden dann auch gleich tätowiert. Trotzdem brauche es auch hier mehr Unterstützung, denn das Tierheim muss die Kosten dafür aufbringen. Es gebe zwar eine Fundtierkostenerstattung von den Gemeinden und einen Kastrationszuschuss vom Landestierschutzverband in Höhe von 2,5 tausend Euro - das helfe zwar, könne die Kosten aber nicht decken.

Wichtig ist dem Tierheim auch zu betonen, dass es hiermit keinen Aufruf startet. Interessenten gebe es genug. So würden Interessenten manchmal sogar noch am selben Tag Katzen mitnehmen - aber am gleichen Tag kommen zwei, drei neue Fundkatzen. Dadurch bleibe die Situation unverändert angespannt. 

Ändern könnte sich in Zukunft vielleicht nur dann was, wenn die Stadt Reutlingen eine Kastrationspflicht einführt. Das könnte die Situation im Tierheim ein wenig entspannen – für die Schmuseeinheiten soll es nämlich auch noch in Zukunft genug Zeit geben.

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