Podiumsdiskussion | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Podiumsdiskussion zu Präventionssport: wie kann Bewegung in den Alltag integriert werden?

Stand: 07.10.21 12:51 Uhr

Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Einschränkungen haben auch den Bewegungsmangel in der Gesellschaft verstärkt. Das kann fatale Folgen für die Gesundheit haben. Um gegenzusteuern, haben die drei Reutlinger Unternehmen easy sports, die GSA Gesundheitssportakademie und das SMG-Institut für Weiterbildung die Initiative „Public Health“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, Gesundheits- und Präventionssport im gesellschaftlichen Bewusstsein zu etablieren und mehr Bewegungsangebote zu schaffen.


Wie kann Bewegung wieder stärker ins Bewusstsein gerückt werden? Darüber diskutierten im Glashaus in Reutlingen der Reutlinger Bundestagsabgeordnete Pascal Kober, Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer, der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph Heise, der Direktor des Instituts für Sportwissenschaft der Uni Tübingen, Professor Ansgar Thiel, der Schulleiter der Oberlinschule Daniel Reiber und der Medienbeauftragte der Initiative #BewegtEuch, Raimund Weible. Eingeladen dazu hatten die Unternehmen easy sports, die GSA Gesundheitssportakademie und das SMG-Institut für Weiterbildung. "Wichtig war für uns, dass wir eine Diskussion ins Rollen bringen, dass man Prävention ins Altenheim oder auf Bolzplätze kriegt", so der Inhaber von easy sports, Johannes Purgreth.

Präventionssport, das kann vieles sein: klassisches Krafttraining im Fitnessstudio, aber auch Radfahren und Spazierengehen. Um Bewegung im Alltag zu fördern, könnten Kommunen viel tun, indem sie bewegte Mobilität schaffen, so Palmer. Dazu müssten Städte umgebaut und Flächen umstrukturiert werden. Das Auto müsse aus der Stadt rauskommen, stattdessen sollte beispielsweise das Fahrrad genutzt werden.

Auch für Kinder würde Palmer gerne mehr tun, beispielsweise möchte er einen Bolzplatz realisieren – dabei stoße er aber auf erheblichen Widerstand von Nachbarn.

Kinder an der Reutlinger Oberlinschule profitieren dagegen von einem besonderen Projekt mit easy sports. Schülerinnen und Schüler bekommen ein Attest von ihrem Arzt, dass sie eine gesundheitsfördernde Maßnahme machen dürfen. Dann nehmen sie an Kursen bei easy sports teil, wo sie lernen, ihren Körper einzuschätzen und fitter zu werden, erzählt der Direktor der Schule, Daniel Reiber.

Mitfinanziert wird das von den Krankenkassen. Doch nicht nur bei Kindern sollte die Bewegung gefördert werden, sondern auch bei der älteren Generation. Deshalb ist Prof. Dr. Ansgar Thiel, Direktor am Institut für Sportwissenschaft an der Uni Tübingen, in Kontakt mit Pflegeheimen und den Bewohnern. Gemeinsam überlegen sie, was man tun kann, damit Menschen mehr in Bewegung kommen: beispielsweise könne man den Prozess des Waschens dazu nutzen, aufzustehen, so Thiel.

Nach der Podiumsdiskussion wurde klar: es gibt mehrere Baustellen, an denen angesetzt werden kann, um Bewegung wieder mehr im Alltag zu integrieren. Dabei kann jeder bei sich selbst anfangen - und Kommunen, Schulen und Unternehmen können hierbei unterstützend wirken.

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