Weintrauben | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Weinlese am städtischen Weinberg Sommerhalde

Stand: 28.09.21 15:42 Uhr

Die Trauben an der „Reutlinger Sommerhalde“ sind wieder bereit zur Ernte. Die Mitarbeiter des Amts für Wirtschaft und Immobilien, des Forstbetriebs und die städtischen Auszubildenden lesen die Weintrauben traditionell von Hand. Dabei erhielten sie Unterstützung von Oberbürgermeister Thomas Keck und von weiteren Gemeinderatsmitgliedern. Wie die Weinlese ablief und wie die Ernte dieses Jahr ausfällt, erfahren Sie jetzt.


Seit 8:30 Uhr ist die Weinlese am Fuße der Achalm in vollem Gange. Geerntet werden hier die beiden Traubensorten Müller-Thurgau und Portugieser. Die Ernte fällt dieses Jahr allerdings nicht ganz so gut aus, erklärt Finanz- und Wirtschaftsbürgermeister Alexander Kreher: "Die Weinernte ist durchwachsen. Was die Quantität anbelangt, ist es eher ein unterdurchschnittliches Jahr, wir rechnen mit unter 1000kg. Was die Qualität anbelangt, lässt sich nur schwer sagen. Wir werden an die 80 Grad Oechsle vom letzten Jahr nicht rankommen."

Kreher rechnet dieses Jahr mit rund 70 Grad Oechsle, was immer noch eine gute Qualität sei. Der Grund für die schlechtere Ernte: das kalte Frühjahr und der nasse Sommer. Trotzdem hatte Oberbürgermeister Thomas Keck viel Spaß bei der Weinlese und erklärt, warum der Weinbau eine Reutlinger Tradition ist:

"Der Weinbau ist in der Geschichte der Stadt Reutlingen ein ganz wichtiger Faktor gewesen. Die Weingärtnerzunft war in der Reichsstadtzeit bis 1802 mit großem Abstand die mächtigste Handwerkerzunft und hat über Jahrhunderte jedes Jahr den Amtsbürgermeister gestellt und der städtische Weinberg ist so eine Art Reminiszenz der Stadt an ihre große Vergangenheit."

Doch nicht nur der Oberbürgermeister, sondern auch Vertreter des Gemeinderats halfen bei der Lese mit. Darunter auch Hansjörg Schrade von der AfD. Im Interview erklärt er, warum ihm die Weinlese so viel Freude bereitet: "Weil ich vom landwirtschaftlichen Fach komme und weil man da nebenher einfach schwätzen kann und zwangsläufig ins Schwätzen miteinander kommt. Das ist halt die menschliche Seite von der sonst sehr trockenen Gremienarbeit."

Aber was wird eigentlich aus den Trauben, wenn sie geerntet sind? "Dieses Jahr haben wir uns entschieden, einen Rotwein und einen Weißwein auszubauen. Einen Rosé oder Sekt werden wir dieses Jahr nicht machen.", so Kreher.

Dieser Wein kann dann in ca. einem Jahr probiert werden. Doch auch schon jetzt können Weinliebhaber auf ihre Kosten kommen: Die Weine der vergangenen Jahre können beim Tourismusbüro und bei der Rathauspforte erworben werden.

WERBUNG:



Seitenanzeige: