Christian Lindner besucht RTF.1-Redaktion | Bildquelle: RTF.1

Eningen unter Achalm:

Jamaika in Sicht? FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner besucht RTF.1-Redaktion

Stand: 22.09.21 17:49 Uhr

Er gilt in zahlreichen Medienberichten schon jetzt als Königsmacher bei den Koalitionsgesprächen nach der Bundestagswahl am Sonntag: Christian Lindner. Jetzt war der FDP-Spitzenkandidat und Vorsitzender der Bundestagsfraktion in der RTF.1-Redaktion in Eningen und sprach dort über politische Farbenspiele, Inhalte und über die Institution des Regionalfernsehens, die es in dieser Form in seinem Heimatland Nordrhein-Westfalen nicht gibt.


RTF.1-Chef Stefan Klarner und Reporter und Moderator Roland Steck begrüßten den FDP-Spitzenkandidaten. Dann ging es gleich zur Aufzeichnung der Sendung „Im Gespräch mit Christian Lindner". Für den FDP-Politiker ist ein Besuch bei einem Regionalsender eine seltene Erfahrung denn Regionalfernsehen, wie wir es kennen, gibt es in Nordrhein-Westfalen nicht.

„In Baden-Württemberg gibt es Fernsehen aus der Heimat, aus der eigenen Region, das stärkt den Zusammenhalt", sagte Lindner. „Das ist im Übrigen auch für das demokratische Leben gut, und nicht zuletzt ist es eine Möglichkeit auch, für mittelständische Betriebe, etwa für den Handel oder die Gastronomie auf sich aufmerksam zu machen, also ne runde Sache.

In einer kleinen Studioführung konnte sich Lindner dann anschauen, wie Regionalfernsehen entsteht – und er konnte auch mal ausprobieren, wie es ist, bei der Moderation im grünen Studio zu sitzen. Einer Koalition mit den Grünen ist er nicht abgeneigt, aber die Inhalte müssten stimmen. Für eine Koalition – egal mit wem – gäbe es Voraussetzungen. „Wir wollen ja Freiheit vor Bürokratismus, es ist uns ein Anliegen, dass wir mit Erfindergeist den Klimawandel angehen und nicht mit immer neueren Verboten", so Lindner. „Wir schließen höhere Steuern aus, genauso wie die Aufweichung der Schuldenbremse; auf dieser Basis kann man sprechen."

Lindners größte Sorge: eine lange, zähe Regierungsbildung im Herbst. Das könne sich Deutschland nicht leisten. Eine Jamaika-Koalition habe 2021 bessere Chancen als noch 2017. Sie sei von allen nach derzeitigen Umfragen möglichen Dreier-Koalitionen auch seine erste Wahl. „Die politischen Inhalte sprechen mehr für eine Jamaika-Koalition; mir fehlt die Vorstellungskraft, wie auf der anderen Seite in einer Ampel man zusammenkommen soll, die SPD will höhere Steuern, die Grünen wollen mehr Schulden, rote Steuererhöhungen und grüne Schuldenerhöhung, das ist für freie Demokraten nicht so attraktiv", sagte Lindner.

Attraktiv für die FDP dagegen ist eine Politik, die sich um die Wirtschaft kümmert. Das sieht Lindner als Voraussetzung für alles andere, was nach der Wahl angegangen werden müsste. „Wir müssen in Deutschland einen selbsttragenden Wirtschaftsaufschwung erreichen. Wir haben ja soziale und ökologische Absichten in unserer Gesellschaft, die die FDP teilt, aber die Voraussetzung dafür, dass man soziale Politik machen kann und ökologischen Umbau erreicht, ist, dass wir eine starke Wirtschaft haben, um die müssen wir uns allerdings sorgen."

Die Sendung „Im Gespräch mit Christian Lindner" sehen Sie morgen ab 18 Uhr jede halbe Stunde, immer nach den Nachrichten.

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