Schavan kommt aus dem Rheinland, ist dort katholisch aufgewachsen und hat Theologie studiert. An Gott zu glauben sei für viele Gläubige weltweit Kraftquelle für Vertrauen und Selbstbewusstsein, so Schavan. „Und ich bin davon überzeugt: Das, was meinen Glauben ausmacht, ist dann auch politisch relevant. Nicht, dass ich meine Überzeugung anderen überstülpe, aber dass ich etwas von der Verantwortung, die daraus erwächst, auch praktiziere."
Aber beide großen Kirchen – die katholische wie die evangelische – sind gerade im Umbruch. Immer mehr Menschen treten aus den Kirchen aus. Zugleich, so Schavan, entstünde auch viel Neues. „Ich bin fest davon überzeugt, die Zukunft des Christentums liegt in einem ökumenischen Miteinander in aller Verschiedenheit, aber die Verschiedenheit hat eine große gemeinsame Klammer, die alles zusammenhält, und das ist der Mensch gewordene Gott."
Die moderne Welt sei keine gottlose Welt, so Schavan. Sie nehme Gott nur anders wahr als in früheren Zeiten.
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