Schülerinnen im Matheunterricht | Bildquelle: RTF.1

Hechingen:

Lernbrücken gegen Lernlücken: Schüler im Unterricht während der Ferien

Stand: 03.09.21 10:38 Uhr

Lernen in der Pandemie: Das stellte und stellt viele Kinder und Jugendliche und auch ihre Eltern vor große Herausforderungen. Manch ein Schüler war dabei auch ÜBERfordert und kam mit dem Fern- oder Wechselunterricht nicht so gut zurecht. Jetzt gilt es schon zum zweiten Mal, sich trotz Pandemiebedingungen auf ein Schuljahr vorzubereiten. Das landesweite Projekt „Lernbrücken“ soll dabei helfen. Wie das an der Realschule Hechingen aussieht, hat sich Regierungspräsident Klaus Tappeser angeschaut.

Was aussieht, wie ein Würfelspiel, ist in Wirklichkeit Matheunterricht. In der Realschule Hechingen drücken 60 von insgesamt 650 Schülern die Schulbank – zwei Wochen vor dem regulären Schulbeginn. Das Ziel: Coronabedingte Lernlücken zu füllen. In Deutsch, Englisch und Mathe. Die Teilnahme ist freiwillig.

Dabei sei man von den Erfahrungen aus dem Fernunterricht ausgegangen, sagte Schulleiter Stefan Hipp, und man habe diejenigen angesprochen, bei denen man den Bedarf am höchsten angesehen habe - bei den Kindern, die nicht so gut mit dem Fernunterricht klargekommen seien.

Wie diese Lernlücken entstanden sind, das ist von Schüler zu Schüler unterschiedlich. Manchmal reicht auch schon fehlendes WLAN oder eine zu langsame Internetverbindung aus, um in Rückstand zu geraten. Ein besonders häufiges Problem: Für viele ist es schwierig, sich selbst beim Lernen eine Struktur zu geben.

"Natürlich fällt es den Kindern unterschiedlich leicht, diese Struktur sich selber zu geben oder aber lieber in der Schule vorzufinden", sagte Dr. Susanne Pacher, die im Regierungspräsidium die Abteilung Schulen leitet.

Aber es gehe nicht nur darum, Lehrstoff zu lernen. Auch sollten sich die Schüler wieder an den Präsenzunterricht gewöhnen, sagte Klaus Tappeser bei seinem Besuch. Insgesamt zieht er ein positives Fazit. Lernbrücken gelängen, wenn alle in der Schulfamilie dahinter stünden.

Heißt also: Lehrkräfte, Schulleitung, Eltern und Schüler ziehen an einem Strang. Das ist in Hechingen der Fall. Denn auch die Lehrkräfte arbeiten freiwillig. Und hier ist es gelungen, das Projekt „Lernbrücken" komplett mit eigenen Kräften zu stemmen. Das ist ungewöhnlich, denn im Schnitt kommt jeder zweite Lernbrücken-Lehrer von außerhalb, und für Hechinger Schule und Schulleitung ist es ein Glücksfall.

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