Projekt Eselweide | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Projekt Eselweide - Vierbeiner sorgen für Artenvielfalt auf ehemaligem Truppenübungsplatz

Stand: 15.07.21 20:29 Uhr

Seit dem vergangenen Jahr weidet auf einer rund 20 Hektar großen Fläche des ehemaligen Truppenübungsplatzes in Münsingen eine Eselherde.


Denn wo einst Militärfahrzeuge ihre Runden drehten, sollen nun die Vierbeiner ihren Beitrag zur Artenvielfalt in der Region leisten. Wie das funktioniert und wie das Projekt im vergangenen Jahr verlaufen ist, haben die Verantwortlichen diese Woche berichtet.

Im Juli 2020, also genau vor einem Jahr, haben wir von RTF1 die neuen tierischen Bewohner vom ehemaligen Truppenübungsplatz in Münsingen zum ersten Mal besucht.

Zu den 20 Eseln von damals, sind mittlerweile nochmal 20 Tiere dazu gekommen. Lydia Nittel erklärt uns am heutigen Donnerstagvormittag auf der Projektfläche, warum die Vierbeiner hier die Nachfolge der militärischen Fahrzeuge angetreten sind. Die Verantwortlichen des Projekts wollen beobachten, wie sich die Eselbeweidung auf die hier vertertenen Pflanzen- und Tierarten auswirkt.

Denn da der Truppenübungsplatz seit dem Jahr 2005 nicht mehr durch das Militär genutzt wird, fehlten, die durch Panzer & Co erzeugten, offenen Boden- oder Störstellen. 

Die sind für die Ansiedlung einiger Pflanzen, wie auch Tierarten aber absolut notwendig. Die offenen Bodenstellen, sollen nun also die Langohren erzeugen, erklärt Eselzüchter Franz Gerstenlauer. Ihm gehören die 40 Esel vom Truppenübungsplatz.

 

Wo früher also Ketten- und Reifenspuren zu Artenvielfalt beitrugen, tun es nun die Störstellen der Esel. Aber können die Esel die Panzer von einst tatsächlich ersetzten?

Die Esel könnte man mit den militärischen Fahrzeugen natürlich nicht vergleichen, aber die Störstellen für viele Heuschreckenarten oder Grashüpfer das können die Esel sehr gut, oder auch offne Bodenstellen erzeugen, damit die Insekten leichter zu jagen sind, berichtet Nittel. 

Und das ist erfreulich, denn geht es nach den Verantwortlichen des Projekts "Eselweide" im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, soll sich hier der Steinschmätzer, eine sehr seltene Vogelart, wieder zum Brüten niederlassen. Bisher wurde der Vogel jedoch nur vorübergehend auf dem Truppenübungsplatz gesichtet. Aber was nicht ist, das kann noch werden. Denn das Projekt „Eselweide" ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angesetzt.

Wer die 40 vierbeinigen einmal in Münsingen besuchen möchte, der muss an einer der geführten „Truppenübungsplatz-Guide-Touren teilnehmen, anders ist die Eselweide für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

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