ver.di Urabstimmung | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen-Betzingen:

Urabstimmung - Belegschaft der Busbetriebe stimmte heute über weitere Streikmaßnahmen ab

Stand: 06.07.21 13:11 Uhr

Am Dienstag versammelten sich Teile der Belegschaft der Reutlinger und Tübinger Busbetriebe in der Zehntscheuer in Reutlingen-Betzingen. Dort fand die Urabstimmung statt.


Eine Urabstimmung ist die Abstimmung der ehrenamtlichen ver.di-Mitglieder und Busfahrer in den Betrieben darüber, ob sie die Streikmaßnahmen ausweiten wollen, erklärt ver.di-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein. Ausweiten heißt, dass es über Warnstreiks hinausgehen gehen könnte, was mehrtägige Streiks bedeuten könnte. Die Urabstimmung findet in ganz Baden-Württemberg statt, heute waren die Regionen Reutlingen und Tübingen an der Reihe.

Grund für die Urabstimmung ist der Tarifkonflikt mit der Arbeitgeberseite. Ver.di kritisiert, dass es in einer Schicht der Busfahrer mehrstündige Pausenzeiten gebe, die allerdings nicht bezahlt würden und fordert, dass nur die nach dem Arbeitszeitgesetz vorgeschriebenen Pausen nicht bezahlt werden.

Aber mit der Arbeitgeberseite sei es sehr schwierig, erzählt Stein: "Am letzten Verhandlungstag ist die Arbeitgeberseite alleine aufgestanden und hat den Verhandlungstisch verlassen. Deshalb hat die ehrenamtliche Tarifkommission entschieden, diese Urabstimmung durchzuführen. Weil wenn man mit uns nicht mehr reden und verhandeln möchte, dann bleibt uns als Einziges nur der Streik. Und deswegen sind wir in der Urabstimmung und versuchen, mit den Kollegen zu klären, ob wir den  zweiten Schritt gehen möchten."

Laut Stein sind an diesem Tag viele von der Belegschaft erschienen, um abzustimmen. Am Freitag werden die Stimmen aus ganz Baden-Württemberg dann ausgezählt und das Ergebnis am Mittag verkündet. Stein rechnet damit, dass das Quorum von mindestens 75 % erreicht werde.

Dann könnten unbefristete Streiks auf die Region zukommen. Die Arbeitgeberseite habe jetzt allerdings anklingen lassen, dass sie am Montag noch einmal reden wolle, ob überhaupt Gesprächsbereitschaft vorhanden sei, so Stein abschließend. Ob und wann es mit den Verhandlungen weitergeht, ist aber weiterhin unklar.

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