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Schock bei EM: Spieler muss wiederbelebt werden - Zustand stabil

Stand: 13.06.21 14:35 Uhr

Dramatische Momente beim EM-Spiel Dänemark- Finnland: Der dänische Mittelfeldstar Christian Eriksen musste auf dem Platz wiederbelebt werden. Das Spiel wurde unterbrochen.

Schockstarre im Stadion in Kopenhagen kurz vor Ende der ersten Halbzeit: Der dänische Spieler Christian Eriksen ist auf dem Platz ohne Gegnerkontakt plötzlich zusammengebrochen. Mitspieler machten rasch auf die Situation aufmerksam. Ärzte starteten längere Wiederbelebungsversuche. Die Mannschaft versammelte sich um die Behandlung, um sie zu verdecken. Dann wurde der Spieler vom Platz getragen.

Schließlich haben die Mannschaften das Spielfeld verlassen. Sie wirkten geschockt, auch Zuschauer in Tränen waren zu sehen. Der Zustand des 29-Jährigen war zunächst unklar.

Schock auch beim ZDF, das das Spiel übertrug: Hier diskutierten die Kommentatoren sogar die Frage, ob die EM überhaupt fortgesetzt werden könne. Die Experten des Senders rangen mit den Worten: So etwas hätten sie noch nie gesehen. Man sei in Gedanken bei Eriksen und seiner Familie.

Der Schiedsrichterexperte des ZDF Manuel Gräfe sagte, an Fußball sei jetzt nicht mehr zu denken. Auch Kommentator Béla Réthy ist der Meinung, man könne keinesfalls weiterspielen. Die Zuschauer seien aufgefordert worden, zunächst im Stadion zu bleiben. Nähere Informationen habe er nicht.

 

 

Später teilten die UEFA und der dänische Fußballverband mit, Eriksens Zustand habe im Krankenhaus stabilisiert werden können. Es habe ein Krisentreffen mit beiden Mannschaften gegeben. Danach wurde bekannt gegeben, dass die Partie fortgesetzt werden soll. Laut ZDF wollte auch Eriksen selbst, dass weitergespielt wird. Das Spiel endete 0:1 für Finnland. Dänemark vergab in der Partie einen Elfmeter.

Bei Fußballfans aus der Region Neckar-Alb ruft der Vorfall schlimme Erinnerungen wach: 1997 war der Spieler Emmanuel Nwanegbo vom SSV Reutlingen während eines Spiels gegen den SC Weismain auf dem Platz bewusstlos zusammengebrochen. Kurz darauf starb er an einem Herzinfarkt.

Experten sehen Spielfortsetzung kritisch

"Wenn man sich diesen ganzen Ablauf nochmal vor Augen führt, war es doch höchst kritisch, hier wieder anzupfeifen", sagte Michael Ballack im Internet-Fernsehen Magenta TV. "Wer den Fußball einigermaßen normal gespielt und verstanden hat, für den ist das natürlich nicht nachvollziehbar." Studiogast Boris Becker meinte: "Das hat man bei jedem Zweikampf gemerkt. Wie hart kann man einen Gegner angreifen, wenn der Mitspieler fast gestorben wäre." 

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