Gemeinsam InTakt | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Gemeinsam InTakt - Stadtbibliothek Reutlingen möchte Menschen mit Musik zusammenbringen

Stand: 28.05.21 14:56 Uhr

Die Stadtbibliothek Reutlingen hat ein groß angelegtes Projekt namens „Gemeinsam InTakt“ gestartet: Sie will Menschen durch Musik zusammenbringen. Und dafür hat sie ein besonderes Instrument ausgewählt: die sogenannte Veeh-Harfe. Was es mit dieser Harfe auf sich hat und wen die Stadtbibliothek damit erreichen will, erfahren Sie jetzt.

Als "ätherisch und sehr fein" beschreibt Tanja Schleyerbach von der Stadtbibliothek Reutlingen den Klang einer Veeh-Harfe. Diese besonderen Harfen hat die Stadtbibliothek im Rahmen des Projekts „Gemeinsam InTakt" angeschafft. Die Leiterin der Stadtbibliothek Beate Meinck erklärte bei einem Pressegespräch, was es damit auf sich hat: "Wir haben nach einem Projekt gesucht, das wir bei uns in der Musikbibliothek ansiedeln können und das einen integrativen, inklusiven, generationenübergreifenden Charakter hat, also die eierlegende Wollmilchsau, wo wir Menschen mit Musik ganz niederschwellig in Berührung bringen können."

Und so seien sie auf die Veeh-Harfe gekommen – ein Instrument, das einfach zu spielen ist. Man muss nämlich keine Noten lesen können. Es sind Punkte auf einem Blatt, das unter die Saiten geschoben wird. Und entlang der Punkte tanzen dann die Finger – und schon ist ein kleiner Musiker geboren. Ein Instrument, das also intuitiv spielbar ist. Und das hat seine eigene Geschichte, wie Tanja Schleyerbach erzählt: Hermann Veeh, eigentlich ein Landwirt, hat die Veeh-Harfe für seinen Sohn erfunden. Sein Kind sei nämlich mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen, und damit er aber gemeinsam mit der Familie musizieren könne, habe der Vater solch eine Harfe entwickelt.

Und diese besonderen Harfen will die Stadtbibliothek mit ihrem Projekt nun unter die Menschen bringen. Die Instrumente können dort ausgeliehen werden oder im Haus gespielt werden. Und Zubehör gibt es dort auch: Zum Beispiel ein Notenprogramm von der Firma Hermann Veeh GmbH. Mit diesem kann man jedes beliebige Lied in Veeh-Harfen-Noten umwandeln, es ausdrucken und dann spielen.

Außerdem gibt es bei der Stadtbibliothek auch über 200 Notenmappen: dort ist für jeden etwas dabei, für den Anfänger bis zum Fortgeschrittenen, erklärt Tanja Schleyerbach.

Doch nicht nur für den Einzelnen ist das Instrument interessant, sondern auch für Einrichtungen wie der Bruderhaus Diakonie. Deshalb werden Schulungen angeboten. Die Bruderhaus Diakonie hat solch ein Seminar bereits in Anspruch genommen und kann die Kenntnisse und die Musik nun weitertragen.

Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst gefördert, aber auch von der Seniorenstiftung der Kreissparkasse Reutlingen und der Stiftung der Stadtbibliothek.

Das Projekt läuft zwei Jahre - In dieser Zeit möchte die Stadtbibliothek viele Einrichtungen und Menschen erreichen, damit sich der Klang der Veeh-Harfe als Kulturgut in der Achalmstadt verbreitet.

WERBUNG:



Seitenanzeige: