Theresia Bauer | Bildquelle: RTF.1

Baden-Württemberg:

Kretschmann und Bauer im Gespräch mit Studierenden beim StudiGipfel

Stand: 21.05.21 14:44 Uhr

Die Corona-Pandemie hat den Studienalltag fest im Griff. Vorlesungen und Seminare finden weitgehend online statt und Studierende in den ersten drei Semestern konnten das normale Hochschulleben bislang noch gar nicht kennenlernen. Deswegen haben sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer zusammen mit Studierenden beim StudiGipfel über Probleme und Perspektiven unterhalten.


Der Großteil der Studierenden fühlt sich derzeit erschöpft. Das ergab eine kurze Umfrage beim gestrigen StudiGipfel mit Kretschmann und Bauer. Viele Studenten seien außerdem der Meinung, dass sie zu wenig Unterstützung und Beachtung von der Politik während der Corona-Pandemie erhalten haben.

Kretschmann stimmte dem zu. Er habe die Studierenden zu wenig im Blick gehabt und wollte vor allem die älteren Menschen vor dem Virus beschützen. Da die jungen Studenten nur selten von schweren Krankheitsverläufen betroffen seien, hätte sich die Politik zunächst nicht um sie gekümmert, so Kretschmann weiter.

Außerdem sei die Politik der Ansicht gewesen, dass digitales Lernen in Universitäten eher möglich sei als in Schulen. Dieses digitale Lernen habe allerdings auch den Nachteil, dass nur schwierig neue Kontakte geknüpft werden können.

Viviana von den Driesch studiert an der Universität Mannheim und ist momentan im zweiten Semester. Sie erzählt, dass sie ihr erstes Semester zu Hause verbracht hat und nicht nach Mannheim gezogen ist, weil sie aufgrund von Corona keine Chance gesehen hat, vor Ort neue Leute kennenzulernen. Vor allem vermisst sie die Gespräche mit ihren Kommilitonen. Auch der Wegfall von sportlichen Ausgleichsmöglichkeiten und Nebenjobs würde die Situation zusätzlich belasten.

Neben den persönlichen Kontakten vermissen die Studierenden aber vor allem ihre Lerngruppen. Kai Moltzen, Student an der Hochschule Esslingen, erzählte, dass er Lerngruppen als absolut existenziell betrachte. Deshalb forderte er eine Perspektive, dass sich Studenten auch unabhängig von den Kontaktbeschränkungen wieder in kleinen Lerngruppen treffen dürfen.

Eine Perspektive für das derzeitige Sommersemester gab daraufhin Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Eine Umstellung auf Präsenzlehre sei in diesem Semester nicht mehr möglich, da viele Studierende zu Hause wohnen würden und die Inzidenzen teilweise noch zu hoch seien. Einzelne Ausnahmen seien aber bereits jetzt schon mit entsprechenden Teststrategien, Abstandsregelungen und Vorsichtsmaßnahmen möglich. Auch Veranstaltungen im Freien seien eine Option.

Für das kommende Wintersemester werde laut Bauer eine neue Normalität benötigt. Das Impfen und die digitale Nachverfolgung würden hierbei eine große Rolle spielen. Nicht die Impfbereitschaft wäre dabei allerdings das Problem, sondern der mangelnde Impfstoff.

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