Bürgerdialog Pauli und Federle | Bildquelle: RTF.1

Zollernalbkreis:

Pauli und Federle zur aktuellen Corona-Situation

Stand: 14.05.21 16:29 Uhr

Landrat Günther-Martin Pauli aus dem Zollernalbkreis hatte bei seinem Bürgerdialog am Mittwoch die Tübinger Pandemiebeauftragte Dr. Lisa Federle zu Gast. Gemeinsam sprachen die Beiden über die aktuelle Situation der Corona-Pandemie.


Inzidenzen, Impfungen, Schnelltests – Über diese Themen sprach Landrat Günther-Martin Pauli mit der Tübinger Pandemiebeauftragten Lisa Federle. Zu Beginn der Diskussion ging es um den Inzidenzwert und wie Federle diesen bewertet.

Sie sei kein Befürworter des Inzidenzwerts, da dieser von vielen verschiedenen Faktoren abhängig sei. Dazu würden z.B. die Aufklärung der Bevölkerung, die Gegebenheiten vor Ort, die Anzahl der Geimpften und die Testrate zählen, so Federle. Wenn eine Stadt viel testet, würde diese eine höhere Inzidenz haben als eine Stadt, in der gar nicht getestet wird.

Pauli stimmte dieser Aussage von Federle zu, wollte aber trotzdem auch auf die positiven Eigenschaften der Tests aufmerksam machen. Im Zollernalbkreis werde derzeit viel Werbung für Tests gemacht und auch viel getestet. Auch wenn die Tests die Inzidenz nicht verringern würden, seien sie trotzdem ein sicheres Instrument, um positiv Getestete schnell in Quarantäne schicken zu können.

Ein weiteres Thema, das die Bürger aus dem Zollernalbkreis beschäftigte, war eine mögliche Impfpflicht. Die Pandemiebeauftragte Federle hatte auch hierfür eine Antwort parat. Sie glaube nicht, dass eine Impfpflicht kommen wird, aber geht von einer indirekten Impfpflicht aus. Wenn die Menschen ohne Impfung nicht mehr in den Urlaub fahren können oder Geschäfte betreten dürfen, würden sich die Meisten vermutlich doch impfen lassen, prognostiziert Federle.

Sie selbst sei auch kein Fan einer Impfung, aber ließ sich trotzdem gleich am Anfang impfen, um keine weiteren Menschen, z.B. in Altersheimen, anzustecken.

Ein weiterer Punkt, der ihr während der Pandemie aufgefallen ist, sei die Stimmung in der Gesellschaft. Viele würden sich inzwischen nur noch eine Rückkehr zur Normalität wünschen. Zahlreiche Menschen würden sich an die Regeln halten, doch irgendwann sei eine Grenze erreicht, an der die Menschen genug haben. Die derzeitige Grundstimmung in der Bevölkerung beschreibt sie als depressiv und aggressiv.

Abschließend betonte Federle, dass das Jahr 2021 nicht so ablaufen dürfe wie 2020. Unter dem ständigen Wechsel von Öffnungen und Schließungen würden laut ihr die Wirtschaft, die Kinder und unsere Psyche leiden. Stattdessen bräuchte es Alternativen, denn sie sei sich sicher, dass wir auch in Zukunft mit dem Virus leben müssen.

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