Jetzt also soll ein gemeinsam von allen betroffenen Akteuren erarbeitetes Gesundheitsleitbild Handlungsvorgaben geben – und damit die Gesundheitspolitik insgesamt auf Zukunftskurs bringen. Dieses solle Grundlage und Orientierung für alle sein, die sich mit Gesundheitsfragen beschäftigten. Und Leitbild aller Dialoge sein, so Sozialministerin Katrin Altpeter, SOD, von der Landesebene bis hinab in die Kreise, Kommunen und Gemeinden.
Konkret gehe es um die schwierige Gewährleistung einer guten medizinischen Verrsorgen bei steigenden Kosten und einem knappen finanziellen Rahmen. Wieviele Kliniken und Krankenhäusr brauche es wirklich und wo? Wieviel Förderung des Landes braucht es, um diese Versorgung befriedigend sicherzustellen.
Neu: neben den bisher alle Überlegungen dominierenden Erfordernissen der rein medizinischen Behandlung treten in den neuen Leitlinien gleichberechtigt die Patientsicht, Präventionsmaßnahmen, um Erkrankungen überhaupt zu verhindern. Zudem auch die immer wichtigere Frage der Pflegebedürftigkeit. Und auch die Erfordernisse, die eine rasant alternde Gesellschaft mit sich bringt, werden berücksichtigt.
Hier setzt auch das Interesse von Kassen wie der AOK an, die Synergie-Effekte und damit geringere Kosten anstreben. Denn in Zeiten, in denen finanzielle Mittel knapp seien, müsse das regionale „Leuchtturmdenken" ein Ende haben. Jetzt müsse es eben genau darum gehen, zusammenzuarbeiten, vorhandene Potentiale zu strukturieren und optimal zu vernetzen, so Christopher Hermann, der Vorstandsvorsitzende der AOK, der größten Krankenkasse des Landes.
Die beste Vernetzung aller Gesundheitspotentiale vom Hausarzt bis zur Klinik soll subsidiär erfolgen, also ganz unten beginnend, in Kreisen, Kommunen, Gemeinden. Den Rahmen dazu sollen regionale , im Rahmen regionaler Gesundheitskonferenzen, wie es sie beispielsweise im Landkreis Reutlingen schon gibt. Der Reutlinger Landrat Thomas Reumann – gleichzeitig Vorsitzender der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft – erklärt: zunächst gehe es um eine Schwächen-Stärken-Analyse, die sich mit den gegebenen Strukturen beschäftige. Und dann stelle sich die Frage, wie das bestehende vernetzt werden könne. Das umfasse Angebote wie die Hebammen, Sportangebote, Gesundheitsvorsorge und Reha-Angebote bis hin zu Ärzten, Kliniken und Apotheken.
Auch Patienten sollen profitieren. Indem sie nämlich – beispielsweise bei Reha-Maßnahmen nach einer Akut-Behandlung - über so entstandene, vernetzte Angebote mit den Füßen entscheiden, so Frank Kissling von der LAG Selbsthilfe Baden-Württemberg.
Aber auch die Rehabilitationsklinik profitierten dadurch, weil so ein gutes, passgenaues Angebot entstehe, mit dem man die Zielgruppe erreiche.
Dabei reicht Fokus aus Sicht der Beteiligten aus ihrer gemeinsamen Sicht weit über die reine Lösung akuter Probleme des Gesundheitssystems hinaus hinaus. Es gehe dabei vielmehr generell um die Vision einer allumfassenden bestmöglichen Gesundheit der Bevölkerung.
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