Denkfabrik Zollernalb zum Tunnel | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/ZAK:

Denkfabrik Zollernalb antwortet auf Palmers Ansinnen des „Aus“ des B27-Tunnels

Stand: 04.05.21 14:41 Uhr

Die Unternehmerinitiative Denkfabrik Zollernalb wirft Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer vor, dass er dem Bau des Schindhaubasistunnels entgegensteht. Dabei beruft sich die Denkfabrik auf einen Artikel des Zollernalbkuriers.


Unter anderem hat Palmer auf seinem Facebook-Account geschrieben, dass der Tunnel 338 Millionen Euro kosten werde. Dazu hat die Denkfabrik eine Entgegnung erarbeitet, die sie bei einem Pressetermin vorgestellt hat: "Ja der Tunnel kostet viel Geld, hat er Recht", so Albert Sauter von der Denkfabrik, "aber dennoch ist es richtig, das fehlende Verbindungsstück zur durchgängigen vierspurigen Trasse als Tunnel zu planen und zu bauen. Dass es überhaupt zur teuren Tunnelvariante kam, dafür trägt die Stadt Tübingen in hohem Maße selbst die Verantwortung, indem günstigere Trassenvorschläge regelmäßig gekippt worden sind."

Die Denkfabrik kritisiert Palmers Vorschlag, Überführungen für Radfahrer und Fußgänger über die zweispurige Trasse zu bauen. Das würde nichts an den Staus auf der Strecke ändern, so Sauter. "Wir dachten immer, die Politik sei für die Menschen und zur Verbesserung der Lebensumstände da. Stockender Verkehr ist schlecht für die Umwelt, Wirtschaft und unsere Gesundheit."

Als letzten Punkt kritisiert die Denkfabrik Palmers Behauptung, dass „Lärm und Dreck sich in zehn Jahren erledigt [haben], weil die Autos dann elektrisch unterwegs sind". "Dies ist tatsächlich eine erstaunliche Annahme", so Sauter, "denn die Entwicklung des Straßenverkehrs kennt, seit es ihn gibt, nur eine Richtung, steig bergauf. Alleine in den letzten 30 Jahren nahm der Straßenverkehr um 50 Prozent zu." Deshalb bezweifelt die Denkfabrik, dass sich das in Zukunft ändern werde.

Palmer stellte auf seinem Facebook-Account allerdings auch klar, dass er nicht gegen den Tunnel sei: „Wir brauchen die Regionalstadtbahn und ein leistungsfähiges Straßennetz", heißt es dort. Ihm ist es aber wichtig, dass die Tübinger Liste und die Bürgerinitiative gleisfreies Tübingen nicht die Innenstadtstrecke verhindern. Denn wenn es keine Stadtbahn geben werde, dann müsse auch ein neues Verkehrskonzept entwickelt werden, das weniger Straßenbau umfasse, schreibt Palmer.

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