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Region Neckar-Alb:

AOK Gesundheitsreport - Wie war der Krankenstand in der Region 2020?

Stand: 25.03.21 13:24 Uhr

Während der Krankenstand in Reutlingen unverändert bleibt, ist er in Tübingen im vergangenen Jahr leicht gestiegen. Inwieweit sich die Corona-Krise auf den Krankenstand in der Region ausgewirkt hat, stellte die AOK Neckar-Alb bei ihrem jährlichen Gesundheitsreport vor.


Der Krankenstand in der Region Neckar-Alb im Jahr 2020 hat sich im Vergleich zu 2019 nahezu nicht verändert. Nur im Landkreis Tübingen ist die Zahl von 5,1 auf 5,2 gestiegen – der höchste Stand in der Universitätsstadt seit Beginn der Auswertungen.

Corona habe sich, was die Anzahl der Fehlzeiten durch Krankschreibungen betrifft, nicht sonderlich ausgewirkt. Lediglich im März 2020 gab es eine große Abweichung. Der Krankenstand sei hier auf 8,2% angestiegen, aber nicht allein wegen Corona-Diagnosen, berichtet der Koordinator für betriebliches Gesundheitsmanagement, Richard Scherer, sondern vor allem durch die allgemeine Verunsicherung in der Bevölkerung. Viele blieben zu Hause, sobald sie sich irgendwie krank fühlten und bekamen telefonisch oder per Mail eine Krankmeldung, erklärt Scherer weiter. Im Lauf des Jahres hätten sich die Werte aber wieder stabilisiert.

Die Gründe für Krankschreibungen aufgrund von Atemwegerkrankungen ist 2020 sogar geringer als noch 2019. Und dafür gibt es auch einen Grund: nämlich die Corona-Schutzmaßnahmen wie Tests oder Atemschutzmasken. Die Maßnahmen hätten auch vor anderen Viruserkrankungen geschützt, wie etwa der Grippe, erklärt der Geschäftsführer der AOK Neckar-Alb, Klaus Knoll.

Positiv ausgewirkt hätten sich die Corona-Maßnahmen auch auf die Rubrik Verletzungen. Denn 2020 konnten weniger Sportaktivitäten wahrgenommen werden, wodurch es auch zu weniger Sportverletzungen kam.

Betrachtet man den durchschnittlichen Krankenstand anhand von Alter und Geschlecht, sticht in der Statistik eine Gruppe deutlich hervor: die Gruppe der über 60-jährigen Männer. Hier gebe es mit 11,6% einen sehr Krankenstand. Dieser Zustand sei so zu erklären, dass viele Beschäftige aufgrund langer beruflicher Tätigkeit, oft auch in Risikoberufsgruppen, eher erkranken als Frauen, die oftmals im gleichen Alter nur in Teilzeitverhältnissen angestellt seien, so Scherer. Außerdem hätten Frauen eine stärkere Gesundheitsorientierung insbesondere in der Prävention, so Scherer weiter.

Im Landkreis Reutlingen kamen auf jedes AOK-Mitglied im Jahr 2020 durchschnittlich 18,5 krankheitsbedingte Fehltage. Die Statistik zeigt, dass die Fehltage auch stark branchenabhängig sind. So kommen beispielsweise auf Mitarbeiter in der Haus- & Familienpflege 34,2 Krankheitstage, während ein Apotheker im Schnitt nur 2,7 Tage im Jahr krankheitsbedingt zu Hause bleibt.

Der AOK-Gesundheitsreport basiert auf den Krankheitsdaten der beschäftigen AOK-Mitglieder in der Region.

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