IHK Reutlingen | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Im Interview mit der IHK - welche Themen die gewählten Landtagsabgeordneten nun angehen müssen

Stand: 18.03.21 16:55 Uhr

Am Sonntag hat Baden-Württemberg gewählt - und über 30 % der Stimmen gingen an die Grünen. Auch in der Region haben in fast jedem Wahlkreis, außer in Balingen, die Grünen die Direktmandate abgestaubt. Bald könnte uns eine gewohnte grün-schwarze oder eine neue Landesregierung erwarten. Doch die Themen, die für Unternehmen in der Region relevant sind, bleiben die gleichen. Was die IHK Reutlingen von der künftigen Regierung erwartet, erklärt der Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp im Interview mit RTF.1.


Die beiden Grünen Cindy Holmberg aus dem Wahlkreis Hechingen-Münsingen und Thomas Poreski für Reutlingen, die Tübingerin Dorothea Kliche-Behnke von der SPD – sie sind 3 von 9 Abgeordneten, die die Region im Landtag vertreten werden.

Die IHK Reutlingen gratuliert allen Abgeordneten und betont aber auch, dass nun verantwortungsvolle Aufgaben im Landtag auf sie warten. "Wir erwarten prinzipiell von allen unseren Abgeordneten, ob Mann oder Frau, dass sie die Interessen der Wirtschaft vertreten", so der IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Wolfgang Epp. Denn davon hinge viel ab: nicht nur, dass Unternehmen selbst existieren können, sondern auch die ganzen Arbeitsplätze in der Region.

Und was die Wirtschaft will und braucht, hat die IHK im Vorfeld zur Wahl bei vielen Gesprächen mit den Landtagskandidaten deutlich gemacht. Wichtige Punkte sind unter anderem Fachkräfte und der Ausbau des Breitbands und der Infrastruktur. Der Technologietransfer, also der Austausch von Wissen zwischen Einrichtungen wie Hochschulen und den Unternehmen, liege der IHK besonders am Herzen.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer betont, dass außerdem ein Weg gefunden werden müsse, wie die regionalen Unternehmen am Weltmarkt gehalten werden können. Denn es drohe, dass andere Nationen wie China und die USA einen Wettbewerbsvorteil gegenüber ganz Europa bekommen: Denn die impfen und pumpen riesige Förderprogramme in die Wirtschaft, so Epp. "Es hängt davon ab, wie viel  geimpft wird. Das sehen wir mit Sorge."

Mit Sorge betrachte er auch die Branchen, die zurzeit nicht oder nur zum Teil öffnen dürfen: Der Handel, die Hotellerie und die Gastronomie. Zusammen mit den Dienstleistern würden diese Branchen nämlich 14 Prozent des Bruttosozialprodukts in der Region erwirtschaften. Deshalb unterstütze er den Weg, den Tübingen eingeschlagen hat. "Wir glauben, dass der Weg, den gerade Tübingen geht, ein guter und ein richtiger ist." Es müsse sich zwar herauskristallisieren, welche Folgewirungen das auf die Inzidenzzahlen habe, aber "wir unterstützen das nachdrücklich. Wir sind auch als IHK vorangegangen mit den Selbsttests, weil wir davon sehr viel halten."

Denn bei allem Primat der Politik, man sollte doch den Unternehmerinnen und Unternehmern wieder mehr Eigenverantwortung zutrauen, so Epp abschließend.

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