Impfen Influenza Krank Grippe | Bildquelle: RTF.1

Tübingen/Konstanz:

Forschung an Generalimpfstoff für Grippe

Stand: 14.03.21 13:03 Uhr

Einmal gegen die Grippe impfen und für immer geschützt sein - dass klingt fast zu gut um wahr zu sein. Wissenschaftler aus unter anderem Tübingen und Konstanz forschen momentan aber genau an einem solchen Generalimpfstoff für die Grippe. Lesen Sie hier alle Weitere:

Diese neue Methode könnte außerdem auch für das Coronavirus anwendbar sein. Die neue Impfmethode würde anders als bei der bisherigen, nicht auf die Erzeugung von Antikörpern setzen, sondern Proteine im Inneren des Erregers angreifen, die bei allen Grippe-Viren ähnlich seien, so dass Mutationen keine Rolle mehr spielen würden.

Einmal geimpft, für immer geschützt: Für die Grippeimpfung wäre dieser Gedanke ein Traum. Leider ermöglichen die bestehenden Impfverfahren bislang keinen dauerhaften Schutz vor der Grippe (Influenza). Der Grund: Influenza-Viren verändern sich durch Mutation sehr schnell. Jährlich bilden sich neue Virenstämme, gegen die bisherige Impfungen nicht oder nur eingeschränkt schützen.

Damit künftig nicht mehr jährlich von neuem gegen Grippe geimpft werden muss, wird gegenwärtig ein alternatives Impfverfahren von einem Forschungsverbund der Universität Konstanz, Universität Tübingen und der Technischen Universität Dresden getestet. Dieses neue Verfahren verspricht einen übergreifenden Schutz gegen alle bekannten Influenza-Mutationen und hat somit gute Aussichten, eine dauerhafte Immunität gegen die Grippe zu erreichen: Anders als die bestehenden Grippe-Impfstoffe zielt das neue Verfahren nicht auf die Erzeugung von Antikörpern gegen spezifische Grippestämme, sondern stimuliert stattdessen T-Lymphozyten (weiße Blutzellen) zu einer generellen Immunantwort gegen Influenza-Viren.

Das Forschungsteam unter Federführung des Konstanzer Immunologen Prof. Dr. Marcus Groettrup testet das neue Grippe-Impfverfahren augenblicklich in einer präklinischen Studie. Diese überprüft und vertieft die Ergebnisse einer früheren Pilotstudie, die den prinzipiellen Nachweis für die Wirksamkeit des Verfahrens erbracht hat. Die präklinische Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit rund 1,18 Millionen Euro gefördert.

„Wir haben sehr vielversprechende Anzeichen, dass dasselbe Impfverfahren auch auf das Coronavirus und weitere Klassen von Viren anwendbar ist. Das Verfahren könnte ein Ansatz sein, um eine generelle Immunität gegen Virenklassen – über alle Mutationen hinweg – zu erreichen. Wir erforschen gerade in Kooperation mit den Firmen Trenzyme in Konstanz und Riboxx in Dresden die Ausweitung auf SARS-CoV-2 mit gutem erstem Erfolg", spricht Marcus Groettrup.

Auf der Online-Plattform des Uni-Online-Magazins campus.kn, gibt es einen ausführlichen Artikel, wie das neue Impfverfahren funktioniert: https://campus.uni-konstanz.de/wissenschaft/der-generalimpfstoff-gegen-die-grippe

Faktenübersicht:

Beteiligte Forschungsgruppen:

Quelle: PM Uni Konstanz

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