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Drogenkartell zerschlagen:

Zwei der größten Drogenbosse Europas dingfest gemacht

Stand: 21.12.20 10:52 Uhr

Die belgische Polizei hat zwei der größten Drogenbosse Europas dingfest gemacht. Ihre Drogen waren in Bananenkisten geschmuggelt worden und in deutschen Supermärkten gelandet.

Tonnenweise Kokain, jahrelange Spurensuche von Bayern bis nach Südamerika, akribische Ermittlungen – und jetzt der Erfolg: Dank entscheidender Hinweise der Beamten des Bayerischen Landeskriminalamts hat die belgische Polizei zwei der größten Drogenbosse Europas dingfest gemacht.

Vergangene Woche stürmten in den frühen Morgenstunden belgische Spezialeinheiten 20 Wohnungen in Antwerpen und Brüssel. Insgesamt wurden 17 Personen festgenommen, mehrere hunderttausend Euro sowie 187 Kilogramm Kokain konnten beschlagnahmt werden.

Unter den festgenommen Personen befanden sich zwei Männer, die im dringenden Verdacht stehen, eine Schlüsselposition zwischen den südamerikanischen Drogenkartellen und europäischen Kokainabnehmern besetzt zu haben. Rauschgiftfahnder der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe Rauschgift des Bayerischen Landeskriminalamtes und des Zollfahndungsamtes München gaben den entscheidenden Tipp und unterstützten die belgischen Kollegen bei der Festnahme.

Drogen in Bananenkisten in Supermärkten entdeckt

Ausgangspunkt aller Ermittlungen war der Fund von knapp 200 Kilogramm Kokain in zehn bayerischen Supermärkten im Jahr 2017. Supermarktangestellte hatten damals das Rauschgift in unverdächtigen Bananenkisten entdeckt.

Die Beamten aus Südbayern begonnen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Landshut, die Spur der Bananenkisten zu verfolgen. Diese führte die Ermittler nach Südamerika. Dort versteckten Drogendealer das Kokain in Bananenkisten. Mit dem Obsttransportierten Schiffe das illegale Pulver dann von Ecuador zum Hamburger Hafen. Von Hamburg wurden die Bananen per Lkw in Reifereien in ganz Deutschland gebracht. In diese Hallen brachen die Täter ein, um an „ihre" Drogen zu gelangen. Das Ermittlungsverfahren führte schließlich zur Verurteilung von 14 Tätern und einer Sicherstellungsmenge von 1200 kg Kokain.

Die Suche nach den Hintermännern und die Ermittlungen um die kriminellen Strukturen dieser Organisation wurden unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Landshut weiterhin fortgeführt. Die Beamten der GER Südbayern konnten so über die Jahre hinweg in akribischer Kleinarbeit die Hintermänner ausfindig machen. Hierbei rückten ein 35-jähriger lettischer Staatsagehöriger und ein 34-jähriger albanischer Staatsangehöriger in den Fokus der Fahnder. Die beiden gelten als Kopf einer europaweit vernetzten albanischen Organisation und als Bindeglied zwischen südamerikanischen Drogenkartellen und europäischen Kokainabnehmern.

Von Belgien aus organisierten sie den europaweiten Schmuggel von Kokain. Hierbei spielte der Hafen von Antwerpen eine zentrale Rolle. 2019 konnten dank dieser Informationen die belgischen Sicherheitsbehörden ein entsprechendes Ermittlungsverfahren eröffnen und jetzt zuschlagen. 

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