Borkenkäfer Spuren | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen :

Kampf gegen Ausbreitung des Borkenkäfers im Stadtwald

Stand: 07.09.20 17:10 Uhr

Benjamin Schölkopf ist Waldarbeiter und kämpft aktuell gegen die Ausbreitung des Borkenkäfers im Wald bei Reutlingen-Gönningen. Wie der Schädling sich ausbreitet und warum er eine Gefahr darstellt, haben Schölkopf und Förster Georg Baumbusch bei einem Pressetermin erläutert.


Wenn der Borkenkäfer einen Baum befallen hat, dann müssen die Waldarbeiter den Baum fällen. Schließlich wollen sie den Schädling aus dem Wald haben, sodass er sich nicht fortpflanzen kann. Der Borkenkäfer befällt die Fichte und bedroht den Fortbestand der Baumart.

Das besorgt auch Förster Georg Baumbusch. Aufgrund des Klimawandels findet der Schädling nämlich immer bessere Brutbedingungen vor. Außerdem gibt es im Sommer immer weniger Niederschläge, weshalb die Fichte sich schlechter selbst gegen den Borkenkäfer verteidigen kann. Laut Baumbusch zeichnet es sich bereits ab, dass die Fichte hier keine Zukunft hat. Er hoffe zwar, dass diese Baumart noch einige Jahrzehnte erhalten bleibe, aber die nächste Baumgeneration werde wohl eher wenig Fichte vorweisen.

Froh ist der Förster über seinen Mitarbeiter Benjamin Schölkopf. Der ist Hobby-Pilot und hat den Reutlinger Wald überflogen und nach den Spuren des Schädlings gesucht und diese gefunden – eine große Zeitersparnis. Schölkopf kann sich vorstellen, das öfter zu machen. Schließlich ist er sowieso immer wieder in der Luft. Eine Drohne sei keine Alternative zu seinem Flugzeug.

Denn ein Flieger hätte den Vorteil des Weitblicks, so Schölkopf. Er fliege nämlich in 200 Metern Höhe, während eine Drohne vorgeschriebene 50 Meter hoch fliegen müsse. Somit könne man mit einer Drohne die Bestände nicht dermaßen gut überblicken.

Den Borkenkäfer frühzeitig zu entdecken sei wichtig, weil es sonst zu einem unkontrollierten Absterben der Bäume komme, erklärte Georg Baumbusch. Daraus entsteht sowohl ein verheerender ökologischer, als auch ein wirtschaftlicher Schaden. Wie aber können die Förster diesen Schaden begrenzen?

Indem Mischwälder angelegt werden, erklärte Förster Baumbusch. So könnte man einen Ersatz für die Fichte kriegen. Großflächige Monokulturen würden ohnehin seit Jahrzehnten nicht mehr in diesem Wald angepflanzt.

Eine Alternative biete die Douglasie, erklärte Baumbusch weiter. Die vertrage nämlich mehr Hitze als die Fichte. Außerdem sei der Baum bereits in den heimischen Wäldern etabliert.
WERBUNG:



Seitenanzeige: