Mähdrescher bei der Getreideernte | Bildquelle: pixabay.com

Trochtelfingen-Steinhilben:

Gute Erntebilanz in der Region - Landwirte informieren

Stand: 21.08.20 16:35 Uhr

Das Jahr 2020 ist wieder von langen, trockenen Perioden gekennzeichnet. Eine Herausforderung für die Bauern, die für den Ackerbau auf gute klimatische Bedingungen angewiesen sind. Wie die Ernte in diesem Jahr ausgefallen ist und vor welchen Herausforderungen die Landwirte in den kommenden Jahren stehen, haben Vertreterinnen und Vertreter des Reutlinger Kreisbauernverbandes auf dem landwirtschaftlichen Betrieb der Familie Hölz in Trochtelfingen erläutert.


Direkt neben dem Hof von Jürgen Hölz fährt der Mähdrescher über die Felder und erntet den Weizen, aus dem später unser Mehl entsteht. Auf den meisten Äckern in der Region waren die Erntemaschinen schon unterwegs, weshalb der Reutlinger Kreisbauernverband die Ernteergebnisse präsentieren konnte.

Auf dem landwirtschaftlichen Betrieb von Familie Hölz in Trochtelfingen erzählte der Landwirt Jürgen Hölz, dass die Ernte dieses Jahr trotz der schlechten Witterung im Frühjahr sehr gut gewesen sei.

Dennoch sei das Jahr 2020 insgesamt wieder sehr trocken gewesen, erklärte der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes Reutlingen, Gebhard Aierstock. Somit zeigt sich die Klimaveränderung durch Wetterextreme auch hierzulande.

Jürgen Hölz erzählte, wie er den Klimawandel wahrnimmt: nämlich durch seltenere, aber dafür heftigere Niederschläge. Die Erde der schwäbischen Alb könne das Wasser nicht speichern und so entstünden Trockenschäden.

Solche Schäden können für die Landwirte hohe Einbußen bedeuten. Deshalb fordern einige Bauern in Deutschland eine Versicherung, um den Folgen von besonderen Wetterereignissen wirtschaftlich besser standhalten zu können.

Die Versicherungen empfindet Gebhard Aierstock insgesamt als gute Idee. Am Ende müsse aber jeder selbst das Risiko bewerten und sich fragen, ob er die Versicherung brauche und auch bereit ist, diese zu zahlen. Sollte sie sich durchsetzen, würde der Bund allerdings nicht mehr bei zukünftigen Trockenheiten mit Ausgleichszahlungen einspringen.

Dies ist nur eine Sorge, die den Vorsitzenden umtreibt. Neue Auflagen des Bundes, wie beispielsweise die Abschaffung des Kastenstandes bei Schweinen, würden die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirte einschränken. So befürchtet er in den nächsten zehn Jahren hohe Kosten durch Mehrauflagen, die die Tierhaltung und den Klimaschutz betreffen.

Und diese Kosten müsse man durch den Verkauf der Produkte decken können, erklärte Aierstock abschließend. Damit ökologische Landwirtschaft funktionieren kann, müsse daher auch ein Umdenken beim Verbraucher und in der Politik stattfinden.

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