Supermarkt | Bildquelle: Pixabay.com

Zerschlagung:

Real-Beschäftigte durch Verkauf vor ungewisser Zukunft

Stand: 09.06.20 20:31 Uhr

Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den unmittelbar bevorstehenden Verkauf der angeschlagenen Supermarktkette Real an die russische SCP Group scharf. Dadurch würden die rund 34.000 Real-Beschäftigten "zum Spielball der Finanz- und Immobilieninvestoren von SCP".

So formuliert es Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung. Real-Mutter Metro und SCP hatten am Dienstag bekanntgegeben, die Übernahme am 25. Juni abschließen zu wollen. SCP will Real zerschlagen und die meisten der 276 Filialen weiterverkaufen, etwa an Kaufland und Edeka. Rund 30 sollen geschlossen werden.

Die Metro-Nachfolger lehnten Verhandlungen über nachhaltige Beschäftigungssicherung ab, warnte Nutzenberger. "Damit stehen Zigtausende von Beschäftigten und ihre Familie vor einer ungewissen Zukunft." Auch werde der Lohndumping-Kurs der Metro, die Real 2018 aus dem Flächentarif genommen hatte, von SCP "nahtlos übernommen".

Patrick Kaudewitz, Verwaltungsratschef von SCP Retail Investments, habe "die Bezahlung nach den Verdi-Einzelhandelstarifverträgen" abgelehnt, sagte Nutzenberger. Mit der Begründung, das würde "den Verkauf der Märkte an Dritte gefährden".

Verdi vermisst auch die Unterstützung durch die Bundesregierung: "Zu der Existenzgefährdung für Tausende Beschäftigte schweigt das zuständige Bundeswirtschaftsministerium", beklagte Nutzenberger.

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