Der Zyklus zu Moby Dick befand sich schon länger in der Sammlung des Kunstmuseums und als Dinter darauf stieß, war die Idee zur Ausstellung geboren.
„Chabrillat arbeitet mit dem Medium des Kartondrucks, das ist ein ungewöhnliches Medium insgesamt im Bereich der Grafik, aber auch ein ungewöhnliches Medium für konzeptionell arbeitende Künstler wie Chabrillat. Er kombiniert in seinen mehrteiligen Zyklen, wobei Moby Dick mit 50 Blättern der umfangreichste Zyklus von Chabrillat ist, immer Textzitate und Abbildung. Und hier wählt er Ausstellungsansichten, die er in Kunstzeitschriften findet, aus und kombiniert die mit Textzitaten aus dem Klassiker Moby Dick von Herman Melville", erklärt Dinter.
Das umfangreiche Werk von Melville bietet dabei viel Spielraum, um passende Zitate zu finden. Doch wie genau hat der Künstler mit dem komplexen Werk gearbeitet? Kuraotrin Maren Keß-Hälbig erklärt, dass der einzige rote Faden wahrscheinlich sei, dass Chabrillat wirklich das gesamte Buch als Textvorlage verwendet und er sich nicht etwa nur auf wenige Kapitel beschränkt.
Mit äußerster Präzision schnitt Chabrillat seine Motive in Kartonplatten, um danach im Hochdruckverfahren nach der verlorenen Form seine mehrfarbigen Werke zu erzeugen.
Zur Ausstellung selbst gesellen sich noch andere Objekte, die an Chabrillats Erzählung anknüpfen sollen, so wie etwa HAP Grieshabers Werk, das sich ebenfalls mit dem Walfang beschäftigt.
Wer die Werke des französischen Künstlers erleben und gleichzeitig einen neuen Zugang zum Klassiker Moby Dick erhalten möchte, sollte dem Kunstmuseum Reutlingen auf jeden Fall einen Besuch abstatten. Zu sehen ist die Ausstellung ab sofort bis zum 19. April 2020.
Bedeckt 11 / 14° C Luftfeuchte: 93% |
Bedeckt 14 / 16° C Luftfeuchte: 94% |
Bedeckt 11 / 13° C Luftfeuchte: 92% |