SchwörerHaus Ausbildungs-Ass | Bildquelle: ausbildungsass.de

Hohenstein-Oberstetten:

Ausbildungs-Ass - Fertighaushersteller SchwörerHaus erhält Preis für sein Ausbildungskonzept

Stand: 16.12.19 17:19 Uhr

Das Familienunternehmen SchwörerHaus aus Hohenstein-Oberstetten darf sich bereits seit 2011 ganz offiziell Klimaschutzunternehmen nennen. Klima- und Umweltschutz haben beim Fertighaushersteller von der Schwäbischen Alb eine große Bedeutung, die sie auch ihren jüngsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter früh vermitteln wollen. Für dieses eigenverantwortliche und projektorientierte Ausbildungskonzept, wurde das Unternehmen vergangene Woche in Berlin zum Ausbildungs-Ass gekürt.


Es ist die höchste Auszeichnung, die ein Unternehmen in der Sparte Ausbildung erlangen kann: das „Ausbildungs-Ass" des Bundeswirtschaftsministeriums zeichnet jedes Jahr Deutschlands beste Ausbilder aus. Den ersten Platz in der Kategorie Industrie, Handel, Dienstleistung machte in diesem Jahr das Familienunternehmen SchwörerHaus. Beworben hatten sich insgesamt 99 Unternehmen aus ganz Deutschland.

Ausbildungsleiterin Bianca Loock-Hummel war vor allem durch die Fridays-for-Future-Aktionen auf die Idee gekommen, eine Bewerbung einzureichen. Denn ihre Azubis lernen bereits seit 2012 im Unternehmen eigenverantwortlich nachhaltiges und ökologisches Handeln im Alltag umzusetzen – mit den sogenannte „Green-Card-Projekten".

„Also die Auszubildenden engagieren sich in den Projekten und die Arbeitsstunden, die sie für diese nachhaltigen, ökologischen Themen erarbeiten, die werden auf dieser Green Card extra gut geschrieben und da bekommen sie Punkte. Und am Ende eines Lehrjahres, also immer vor den Sommerferien, werden die Punkte zusammen gerechnet. Und die Azubis bekommen dann Belohnungen, gestaffelt nach dem persönlichen Einsatz", erklärt Loock-Hummel.

So gab es als Belohnung schon ein Wildwasser-Rafting, eine Segway-Tour oder einen ritterlichen Nachmittag.

Entstanden sind in dieser Zeit etliche kreative Projekte, wie zum Beispiel ein Bienen-Lehrpfad, inklusive Bienenschaukasten und eigenen Schwörer-Bienen-Völkern.

Das Projekt „Druckluft-Detektive", spart nicht nur CO², sondern dem Unternehmen auch bares Geld.

„Bei den Druckluft-Detektiven" sind es zum Beispiel die Berufe aus dem mechanischen und elektronischen Arbeitsbereichen. Die haben überlegt, dass sie dann, wenn Betriebsurlaub ist und die anderen Mitarbeiter nicht vor Ort sind, dass sie dann im Werk auf Tour gehen und aufgrund von Gehör schauen, wo es Druckluftleckagen gibt und diese dann beseitigen", so Loock-Müller.

Eingespart wurden so innerhalb eines Jahres 15 Tonnen CO² und damit ca. 3000 Euro.

Die sogenannten „Soft Skills", die die Azubis in ihrer Ausbildung durch die Projekte erlernen, sind auch Geschäftsführer Johannes Schwörer enorm wichtig. Gerade in Zeiten, in denen das Studium in Deutschland scheinbar mehr wert sei als eine Ausbildung, wolle er zeigen, dass man bei ihm von Anfang an viel lerne. Dass es eben nicht nur um fachspezifische Arbeit gehe, sondern tatsächlich um die ganzheitlich Ausbildung.

Dass die Vermittlung von Fachkompetenz in Zeiten von Digitalisierung, Künstlicher Intelligenz und schnell voranschreitenden Entwicklungen nicht der alleinige Hauptfokus in der Ausbildung sein sollte, empfindet auch Ausbildungsleiterin Loock-Hummel so.

„Fachliche Kompetenz, die wir heute vermitteln, kann schon in zwei Jahren veraltet sein. Und die Jugendlichen brauchen eine gute Methodik, sich immer wieder auf neue Sachen einlassen zu können, für neue Probleme, die gestellt werden, Lösungen zu finden. Verantwortung zu übernehmen. Und das lernen sie durch diese Projekte entsprechend", so Loock-Hummel.

Dass SchwörerHaus mit diesem Konzept richtig fährt, zeigt die Auszeichnung, aber auch das Feedback der Azubis selbst. Denn auch sie wissen das Engagement ihres Unternehmens durchaus zu schätzen.

„Meine Freundinnen zum Beispiel sind im gleichen Beruf, in der gleichen Ausbildung gewesen. Und immer wieder, wenn ich von Projekten erzähle, sind die ganz gespannt, was jetzt schon wieder passiert. Also Auszeichnungen sind denen total unbekannt und deswegen bin ich auch stolz hier meine Ausbildung zu machen. Auf jeden Fall hebt sich die Firma total durch diese projektorientierte Arbeit ab", erklärt Theresa Widmer, angehende Industrie-Kauffrau im dritten Lehrjahr.

81 Auszubildende in 18 verschiedenen Lehrberufen beschäftigt das Unternehmen im Moment. Gemeinsam haben sie jetzt eine neue Auszeichnung ins Haus geholt – und dürfen sich nun „Ausbildungs-Ass" nennen.

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