| Bildquelle:

Weggental/Rottenburg:

Franziskanerkloster soll 2016 geschlossen werden − Insgesamt 6 von 39 Häuser betroffen

Stand: 15.09.14 21:28 Uhr

Das Franziskanerkloster Weggental bei Rottenburg soll 2016 geschlossen werden. Das hat jetzt die Leitung der Deutschen Franziskanerprovinz beschlossen. In einer Pressemeitteilung heißt es, die sinkende Mitgliederzahl und der Altersdurchschnitt der Brüder, zwinge die Provinzleitung dazu, sechs der aktuell 39 Häuser in Deutschland aufzugeben. Die Entscheidung für die Auflösung in Weggental sei nicht leicht gefallen. Weggental gilt als Wallfahrts− und Beichtkloster. Seit 1919 lebten hier Franziskaner. Wie es mit dem Kloster weitergeht ist noch unklar.

Entscheidung fiel durch die Provinzleitung

Die Provinzleitung der Deutschen Franziskanerprovinz habe entschieden, das Kloster Altstadt bei Hammelburg (Würzburg) zum 1. Advent 2014, sowie die Kommunität in Weggental (Rottenburg/Stuttgart) im Jahr 2016 zu schließen.

Die Deutsche Franziskanerprovinz stehe wie viele Ordensgemeinschaften mit Blick auf die sinkenden Mitgliederzahlen und den Altersdurchschnitt der Brüder vor großen strukturellen Herausforderungen und Veränderungen:

"Wir müssen uns von Niederlassungen trennen und Aufgaben abgeben, damit in Zukunft eine deutlich kleinere Zahl von Brüdern institutionell nicht überlastet ist und gut ihre Berufung leben kann. Schon jetzt sind wir nicht mehr in der Lage, alle unsere Gemeinschaften und wichtige Aufgaben personell angemessen zu besetzen. Unser Provinzkapitel im Frühjahr 2013 hatte darum die Provinzleitung aufgefordert, die Zahl der augenblicklich 39 Häuser konsequent zu reduzieren und in den kommenden drei Jahren sechs Standorte aufzugeben."

Franziskanerkloster Altstadt in Hammelburg

Die Provinzleitung der Deutschen Franziskanerprovinz habe entschieden, das Kloster Altstadt bei Hammelburg zum 1. Advent dieses Jahres zu schließen.
Bereits 2007 hatte dem Orden zufolge die damalige Bayerische Franziskanerprovinz grundsätzlich die Aufhebung des Klosters Altstadt beschlossen, "sobald es für die dort lebenden Brüder durch zunehmendes Alter oder gesundheitliche Einschränkungen schwierig würde, ihren Dienst zu verrichten.".

Die Franziskaner weiter:  "Diesen Zeitpunkt halten wir nun für gekommen. Da uns leider keine Brüder zur Verfügung stehen, die verantwortlich die Arbeit im Kloster weiterführen könnten, sehen wir uns gezwungen, uns jetzt zeitnah von Hammelburg zu verabschieden." Der Entschluss sei nicht leicht gefallen; denn der Orden sei seit 1649 in Hammelburg präsent."

Der Bischof sei über diese Entscheidung informiert. Eine offizielle Verabschiedung ist für den Christkönigs-Sonntag (23. November) 2014 geplant.

Die jetzt anstehenden Fragen nach der Zukunft des Klostergebäudes und der Kirche werde zwischen der Ordensprovinz der Franziskaner, der Diözese Würzburg, der Pfarrgemeinde Hammelburg und der Bayerischen Musikakademie, die einen Großteil des Klosters gemietet hat, geklärt werden.

Franziskanerkloster Weggental

Vor dem Eingangs erwähnten Hintergrund habe die Provinzleitung auch die Auflösung der Kommunität in Weggental im Jahr 2016 beschlossen. Die Entscheidung sei ebenfalls nicht leicht gefallen, denn das Weggental ist als Wallfahrts- und Beichtkloster für viele Menschen ein wichtiger geistlicher Ort. Seit 1919, also seit fast 100 Jahren, leben hier Franziskaner.

"Wir fühlen uns diesem Ort und allen, die dort spirituell beheimatet sind, sehr verbunden. Dennoch sahen wir uns im Blick auf die Gesamtprovinz und in der Verantwortung für unsere Bruderschaft zu diesem schmerzlichen Schritt gezwungen."

Der Bischof sei über unserer Entscheidung informiert. Der genaue Abschiedstermin müsse noch geklärt werden. Ein Abschied in etwa zwei Jahren, so die Franziskaner, ermögliche auch der Diözese, sich Gedanken über die Zukunft des Weggentals zu machen und die im Kloster notwendigen Sanierungsarbeiten dann im Blick auf eine neue Nutzung durchzuführen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: