KZ-Häftlinge | Bildquelle: RTF.1

Balingen:

Geschichte zum Anschauen - Video-Interviews mit überlebenden jüdischen KZ-Häftlingen vorgestellt

Stand: 23.07.19 17:10 Uhr

Kennen Sie noch Zeitzeugen aus der NS-Zeit? Diese werden heutzutage immer seltener. Genau deshalb hat die USC Shoah Foundation Video-Interviews mit überlebenden KZ-Häftlingen aufgezeichnet. In diesen erzählen sie ganz offen über ihre persönlichen Erlebnisse während dieser wohl schlimmsten Zeit in ihrem Leben. Das Kreisarchiv des Zollernalbkreises erwarb im vergangenen Jahr 104 dieser Interviews und stellte sie nun vor.


Heute können wir uns nur schwer vorstellen, wie hart das Leben als jüdischer KZ-Häftling gewesen sein muss. Um sich die damalige Situation besser verdeutlichen zu können, hat das Kreisarchiv Zollernalbkreis Video-Interviews mit überlebenden KZ-Häftlingen von der USC Shoah Foundation erworben.

Diese gewähren den Zuschauern einen Einblick in die Leidenszeit der Häftlinge und zeigen, wie ihr Leben nach der Befreiung weiterging. Die Interviews sind dabei für den Einsatz in Gedenkstätten, Schulen und für die wissenschaftliche Forschung gedacht.

Einer dieser Einsatzorte ist die Gedenkstätte des ehemaligen KZ Bisingen. Dort können Besucher auf die Interviews per Touchtable zugreifen. Besonders ist hierbei, dass die KZ-Häftlinge aus den dortigen Interviews während der NS-Zeit selbst im KZ Bisingen stationiert waren. Ines Mayer von der Gedenkstätte des KZ Bisingen erklärt, dass die Zeitzeugenberichte die Ausstellung in der Gedenkstätte zwar ergänzen, aber nicht komplett ersetzen können. Schließlich handle es sich bei den Videos um Aufzeichnungen von Erinnerungen und nicht um wissenschaftlich dokumentierte historische Wahrheiten.

Die ursprüngliche Herkunft der Interviews, die USC Shoah Foundation, wurde während den Dreharbeiten zu „Schindlers Liste" vom Regisseur Steven Spielberg gegründet. Damals äußerten Überlebende den Wunsch, vor der Kamera über ihre Erinnerungen zu berichten. Seitdem entstanden an die 52.000 Interviews in 32 verschiedenen Sprachen, die heute weltweit für Forschungs- und Lehrzwecke verwendet werden.

Wer nun selbst Interesse daran hat, die Interviews zu nutzen, kann sich bei Kreisarchivar Andreas Zekorn melden und gemeinsam die Nutzungsbedingungen besprechen.

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