Rathaussturm Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Trotz Superheldenoutfit und Dienstausweis - Rathaus von Narren gestürmt

Stand: 04.03.19 17:06 Uhr

Mit dem Rosenmontag hat das närrische Treiben nicht nur in den Karnevalshochburgen im Rheinland ihren Höhepunkt erreicht, auch in der Region sind die Hästräger nochmal kräftig am Feiern. In Tübingen beispielsweise haben sie heute zum Sturm auf das Rathaus geblasen.


Eigentlich ist Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer ja dafür bekannt, dass er gerne Vorreiter ist, nur in einer Sache, da sieht das Ganze anders aus, da lässt er seinen Amtskollegen in der Region doch gerne den Vortritt - und zwar, wenn es darum geht, den Schlüssel fürs Rathaus abzugeben. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und auch in Tübingen sind die Narren wirklich unerbittlich.

Sie lassen sich nämlich auch von einem echten Superhelden mit Dienstausweis, der die Rathaustüren beschützt, nicht einschüchtern. Was soll einer allein schon gegen ein ganzes Herr aus Stieren, Teufeln, Hexen, Hutzlern, Schwarzen Männle und anderen seltsamen Gestalten anrichten.

Dieser Übermacht war auch der "Grüne Beschützer Tübingens" nicht gewachsen. Die Hästräger überrannten ihn schlechthin, schnappten ihn an Armen und Beinen und trugen ihn Beiseite.

Hat der grüne Beschützer Tübingens versagt?

„Ich hab' die ganze Nacht Wache gehalten und es war sehr sicher heute Nacht, aber heute Morgen hat eine stärkere Kraft die Stadt übernommen, jetzt hat er meinen Dienstausweis" erklärt Boris Palmer.

Aber was machen die Narren jetzt eigentlich mit ihrer ganzen Macht im Rathaus und mit der Stadtverwaltung?

„Das ist wie immer, man bekommt die Verantwortung, weiß nicht damit umzugehen, freut sich kurzfristig und danach ist man froh, wenn man sie wieder abgeben darf" erklärt Markus Beuter, Zunftmeister Narrenzunft Tübingen.

Doch jetzt hilft alles böse Schauen nicht, jetzt sind die Narren erst einmal in der Pflicht. Also noch schnell ein paar Tipps abholen und sollte es mit dem Regieren trotzdem nicht klappen, dann wird eben gefeiert, denn darin macht den Hästrägern so schnell keiner etwas vor. Und es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass in der Politik das Prinzip: "Aussitzen" gilt. Solange die Verpflegung stimmt, ist auch der wildeste Narr meist lammfromm.

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