Anwesend waren die drei aussichtsreichen OB-Kandidaten - Andreas Zimmermann, der beim ersten Wahlgang nur 2,7 Prozent der Stimmen bekommen hatte, war demnach nicht vor Ort.
Auf den Tisch kam an diesem Tag nicht nur ein köstliches Mittagessen, sondern hauptsächlich Themen rund um die Reutlinger Wirtschaft und Industrie.
Wir haben die Kandidaten gefragt, wie sie zum Beispiel das Problem der fehlenden Gewerbeflächen als gewählter Oberbürgermeister angehen würden.
„Ich denke, wir haben viele Brachflächen auch innerhalb unseres Gebiets. Schauen Sie, wenn man nach Norden die Rommelsbacher Straße raus fährt rechts und links, gucken Sie das Proviantamt-Gelände, auch der Güterbahnhof – seit Jahrzehnten tut sich da nichts" so Dr. Carl-Gustav Kalbfell.
„Das ist ein riesen Problem. Boden ist ein nicht vermehrbares Gut, das ist mittlerweile in allen, fast allen, Gehirnen angekommen – und das ist auch gut so, das es angekommen ist. Wir werden auch in Zukunft Gewerbeflächen nicht mehr so bauen können wie bisher, weil wir auch in die Höhe denken müssen" erklärt Thomas Keck.
„Mir ist es ganz wichtig, dass wir sehr effizient mit diesen Flächen umgehen und dass man genau guckt, habe ich jeden Zentimeter ausgemostet, den man ausmosten kann, bevor neue Flächen erschlossen werden. Dennoch wird es nicht ohne neue Flächen gehen" so Dr. Christian Schneider.
Die drei OB-Kandidaten unterscheiden sich bei den meisten Themen rund um Reutlingen nur selten in ihren Kernansichten. Bei der Frage, ob große Investoren in die Stadt geholt werden sollen, um so die Wirtschaft anzukurbeln, konnten wir dann aber doch Unterschiede erkennen.
„Der Plan sieht erst einmal vor, dass man eine Willkommenskultur für Investoren in dieser Stadt braucht. Das ist eine Einstellungssache der Stadt und des Stadtoberhaupts und diese Einstellung möchte ich mitbringen, dass wir Investoren und Unternehmen willkommen heißen" erklärt Dr. Christian Schneider.
„Es ist die Frage, ob wir nur um große Investoren buhlen. Ich halte das für einen kardinalen, grundlegenden Fehler. Wir müssen schauen, dass wir auch kleinere und mittlere Betriebe nach Reutlingen holen bzw. denen, die wir haben, Erweiterungsmöglichkeiten bieten" so Thomas Keck.
„Natürlich brauchen wir auch große Investoren, da geht es mir aber auch drum die bestehenden Betriebe, egal ob groß oder klein, in der Stadt zu behalten und Entwicklungsperspektiven geben zu können" so Dr. Carl-Gustav Kalbfell.
Wer welche Ziele und Strategien letztendlich verfolgen wird, stellt sich spätestens am kommenden Sonntag heraus. Wir sind gespannt. Die Interviews in voller Länge sehen Sie die nächsten Tagen jeweils um 14.14 und um 16.35 Uhr im RTF.1-Nachmittagsprogramm.
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