IHK Wahlpodium OB RT | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Wahlkampf und Wirtschaftspolitik - IHK Wahlpodium zur OB-Wahl

Stand: 17.01.19 07:30 Uhr

Die Stühle reichten nicht aus - Der Andrang beim IHK-Wahlpodium zur Reutlinger OB-Wahl war groß. Zahlreiche Besucher waren gekommen, um mit den OB-Kandidaten zu diskutieren. Natürlich stand dabei vor allem die Wirtschaftspolitik im Rampenlicht.


Was machen Handwerker und Lieferanten wenn Dieselfahrverbote kommen? Die Antwort war eindeutig: Sie erhalten Ausnahmegenehmigungen. Schließlich müsse Reutlingen weiterhin ein starker Wirtschaftsstandort bleiben.

Cindy Holmberg von den Grünen wirbt für eine starke Partnerschaft, die die Firmen von ihr zu erwarten hätten. Mit Unterstützung, der notwendigen Infrastruktur und Problembewältigung, aber auch mit Regeln.

Auch für Christian Schneider ist eine gute Partnerschaft mit den Unternehmern von großer Bedeutung. Er möchte eine WIllkommenskultur schaffen. Auch ein Chef sei ein Ansprechpartner, der sich um alle Belange der Wirtschaft kümmere, dass man nicht von Amt zu Amt gehen müsse. Er sieht sich als "guten Ansprechpartner".

Neben dem Verkehr ist auch die Stadtkreisgründung ein Thema, das der neue Oberbürgermeister weiterführen wird. Das Land hat die Gründung eines Stadtkreises abgelehnt. Der Reutlinger Gemeinderat möchte jetzt klagen. Die Unternehmer blicken skeptisch auf dieses Vorhaben. Die Mehrheit befürchtet eine steigende Bürokratie.

Thomas Keck ist trotzdem seit jeher ein Beführworter der Stadtkreisgründung. Er habe vor 25 mit dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Öchsle sehr eindringlich über diese Sache gesprochen. Öchsle habe den Stadtkreis ebenfalls gut gefunden, jedoch nicht umgesetzt, der Nachfolger ebensowenig. Erst Barbara Bosch habe das in die Wege geleitet. Der Mantel Landkreis, so Keck, sei zu eng für die große Stadt Reutlingen.

Letztendlich sei es aus Unternehmersicht zweitrangig, ob Reutlingen ein Stadtkreis wird oder nicht. Wichtig sei, dass die zuständige Verwaltung ihre Aufgaben effizient erledige.

Einer der eine ganz eigene Idee zum Thema Stadtkreisgründung hat, ist OB-Kandidat Andreas Zimmermann von der Partei "Die Partei". Seiner Meinung nach soll Reutlingen wieder freie Reichsstadt werden "wie vor 500 Jahren". Eine kleine Enklave in Walddorfhäslach soll laut Zimmermann die Ausnahme bilden, denn der Blitzer bringe durchschnittlich 10 Millionen Euro im Jahr. Das sei Geld, auf das nicht verzichtet werden kann.

Finanziell gesehen geht es der Reutlinger Stadtverwaltung momentan gut. Die Steuereinnahmen sind so hoch wie schon lange nicht mehr – so soll es bleiben.

Die Reutlinger Wirtschaft wiederum hat ein anderes Interesse – die Unternehmen wollen möglichst wenig Steuern zahlen. Die Unternehmen würden stark belastet werden, so Dr. Carl-Gustav Kalbfell. Er denke dabei an viele Vorschriften von Europa Bund und Land. Eines seiner Anliegen sei Bürokratie auszubauen und nicht noch weitere Steuern zu erfinden oder Steuern und Abgaben auszudehnen. Damit will Kalbfell den Unternehmern ein Signal der Verlässlichkeit senden. Es soll ihnen kein Stein in den Weg gelegt werden – vielmehr sollen sie gut und schnell planen können.

Was nicht geplant werden kann, ist wer von den fünf Kandidaten Oberbürgermeister wird, denn das muss jeder Reutlinger für sich selbst entscheiden.

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