Riesenfass in Tübingen | Bildquelle:

Tübingen:

Wintereröffnung und Feier zum Guinness-Buch-Eintrag des ältestes Riesenfasses der Welt

Stand: 04.11.18 13:22 Uhr

Die Fasssaison ist eröffnet. Bis Mitte März können alle Besucher des Museums der Universität Tübingen das Tübinger Riesenweinfass im Keller des Schlosses besichtigen. Das 1549 erbaute Fass gilt als ältestes Riesenweinfass der Welt und sollte eigentlich jetzt schon im Guinness-Buch der Rekorde stehen. Allerdings kam etwas dazwischen.


Noch steht das Tübinger Riesenfass nicht im Guinness-Buch der Rekorde. Zwar hatte sich die Stadt Tübingen um einen Eintrag bemüht, der lässt laut dem Direktor des Museums der Universität Tübingen, Prof. Dr. Ernst Seidl, aber noch auf sich warten. Die Datierung des Fasses als ältestes Riesenfass der Welt beruhte bislang auf dendrochronologischen Untersuchungen, also Untersuchungen des Holzes, das dafür verwendet wurde. Und diese Untersuchungen ergaben ein Alter von 1546 bis Winter 1549/50 – mit Blick auf Alter des Holzes. Das habe den Verantwortlichen des Guinness-Buches aber nicht ausgereicht. Kürzlich habe nun aber ein Mitarbeiter des MUT im Stuttgarter Landesarchiv eine bezahlte Rechnung für das Fass aus genau diesem Zeitraum entdeckt, die die Ergebnisse der Holzuntersuchung bestätigen.

Des Weiteren habe man Drucke vom Ende des sechzehnten, Anfang des siebzehnten Jahrhunderts gefunden, mit der Ansicht von Tübingen, und immer das Fass im Vordergrund. "Das heißt: Tübingen, das Image der Stadt war extrem eng mit dem Riesenfass verbunden. Die anderen großen bzw. größeren Fässer kamen alle danach. Es war für die Zeit (Ende des 16. Jahrhunderts) für Tübingen ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem man tatsächlich geworben hat."

Umso wichtiger ist es in den Augen des Museumsleiters daher auch, dass das Fass jetzt wieder stärker an die Öffentlichkeit kommt. Anfang des Jahres hatte das Museum bereits Führungen angeboten, die immer ausgebucht waren. Die Tübinger Bürger, besonders bestimmte Kreise, hätten sich extrem stark dafür interessiert, was Seidl sehr gefreut habe. "Wir haben die Erlaubnis, das Fass nur im Winter zu öffnen, was mir sehr entgegenkommt, weil wir zu einer Zeit von November bis Februar/März weniger Touristen haben in Tübingen, wir haben aber zusätzlich eine Attraktion." Bis Mitte März kann das rund 84.000 Liter fassende Weinfass nun im Tübinger Schlosskeller besichtigt werden. Führungen gibt es immer mittwochs und donnerstags um 16 Uhr, sowie freitags bis sonntags um 14 und um 15 Uhr.

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