Reumann zur Auskreisung | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Stadtkreis? - Landrat Thomas Reumann sprach mit uns über seine Sicht der Dinge

Stand: 02.05.18 15:42 Uhr

Die Stadt Reutlingen möchte Stadtkreis werden. Dazu braucht sie aber grünes Licht vom Innenministerium. Das hat sich jetzt erstmals zum Antrag der Stadt geäußert und sieht diesen eher skeptisch. Die Stadtverwaltung will trotzdem weiter für einen Stadtkreis kämpfen. Doch auch der Landkreis gibt seine Kreisstadt nicht so schnell auf. Landrat Thomas Reumann hat mit uns über die aktuellen Entwicklungen gesprochen.


Die Achalmstadt möchte alleine Entscheidungen treffen. Sie möchte die gleichen Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten wie andere Großstädte im Land. Schließlich sei Reutlingen nach Einwohnerzahl mit Städten wie Heilbronn, Ulm oder Pforzheim vergleichbar. Aus dem Rathaus heißt es: Reutlingen habe bislang die Ausgaben, aber nicht die Einnahmen einer Großsstadt.

Denn unter anderem würden der Achalmstadt durch die Zugehörigkeit zum Kreis vier Millionen Euro pro Jahr an Zuweisungen vom Land entgehen. Ein weiterer Vorteil der Auskreisung wäre ein schnellerer Service für Bürger und Unternehmen. Der Reutlinger Landrat Thomas Reumann hält dagegen und beruft sich auf die Landesregierung. Für ihn sei klar, dass die Stellungnahme des Innenministeriums deutlich mache, dass ein Mehrwert nicht erkennbar sei. Es gäbe unzählige Verflechtungen in den Bereichen Freizeitgestaltung, Arbeit oder Bildung in denen sich der Landkreis und die Stadt sehr gut ergänzen würden. Wie die neuen Strukturen hier aussehen sollen, diese Frage habe die Stadt bislang noch nicht wirklich beantwortet, so Reumann. 

Auch müsse die Stadt die Sorgen von IHK und Jobcenter berücksichtigen. Beide Institutionen befürchten ein Mehr an Bürokratie. Dieses Mehr müsse dann durch die Bürger und Unternehmen bezahlt werden - so würden unnötige Belastungen entstehen. Bald sollen beide Parteien vor der Landesregierung angehört werden. Reumann begrüße diese Maßnahme. Die Möglichkeit, die Position des Landkreises nochmal sehr deutlich zum Ausdruck zu bringen, bestünde. Damit würde eine der Hauptforderungen Rechnung getragen. Nämlich der, dass die Punkte vor einer Beschlussfassung und vor einer abschließenden Entscheidung auf die Tagesordnung kommen würden, ernsthaft geprüft werden würden und dann auf dieser Grundlage abgewogen werden könne.

Die Anhörung ist noch vor der Sommerpause geplant. Anschließend muss der Landtag entscheiden, ob die Achalmstadt ein Stadtkreis werden darf oder nicht.

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