Alexander Bonde entlässt Turmfalken in Freiheit | Bildquelle: RTF.1

Mössingen:

Verbraucherschutzminister Alexander Bonde entlässt Turmfalken in die Freiheit

Stand: 06.08.14 15:59 Uhr

Rund 1000 Vögel versorgt das Vogelschutzzentrum in Mössingen mittlerweile pro Jahr. Dabei hat alles klein angefangen, als Ehrenamtliche das Zentrum vor 20 Jahren ins Leben gerufen haben. Zum Jubiläum haben die heute Verantwortlichen Prominenz, nicht nur aus der Region, eingeladen. Zu Gast war gestern auch der Verbraucherschutzminister Alexander Bonde – zum Gratulieren, aber auch, um sich die Arbeit vor Ort anzuschauen.

Zunächst zeigten sich die drei Turmfalken etwas schüchtern, die Minister Bonde gestern in die Freiheit entlassen wollte. Von einer bis zu drei Wochen hatten sie in der Pflegestation des Vogelschutzzentrums gewohnt, weil sie offenbar aus dem Nest gefallen und noch nicht ganz flugfähig waren. Schließlich trauten sich die Jungtiere dann aber doch zurück in die Freiheit. Bonde zufolge sei das natürlich ein toller Moment. Das sei für den Naturschutz immer ein schönes Bild, wenn Vögel, die gepflegt worden sind, in die Freiheit entlassen würden. Greifvögel seien sowieso ganz faszinierende Tiere. Das sei natürlich wichtig für den Naturschutz, dass es solche Bilder geben würde, die Menschen begeistern könnten. Denn man brauche natürlich Begeisterung bei den Menschen, um auch die wichtigen Aufgaben im Naturschutz, erfüllen zu können. Und da brauche man noch mehr gesellschaftliches Engagement, um dieser Aufgabe auch tatsächlich gerecht zu werden.

Das NABU-Vogelschutzzentrum hat drei Hauptaufgaben: Ein Standbein sind Projekte zur Vogelkunde. Die größte Bedeutung hätten die Verantwortlichen laut Dr. Daniel Schmidt-Rothmund, Leiter des NABU-Vogelschutzzentrums, eigentlich in der Beratung der Öffentlichkeit, der Bevölkerung, der ratsuchenden Menschen. Sie würden sehr viele Telefonanrufe kriegen. Die Menschen seien einfach hilflos. Sie könnten sich selber nicht helfen und bräuchen einen Rat, was sie tun sollten. Das reiche von einem Kind, das einen verletzten Vogel gefunden habe bis hin zu großen Firmen oder auch das Land Baden-Württemberg, so Schmidt-Rothmund. Laut Bonde sei das Vogelschutzzentrum eine wichtige Einrichtung. Das Land würde auch eng demit zusammen arbeiten und auf die Dienste der Vogelschutzstation zurückgreifen. Das sei tolle Arbeit, die dort gemacht werde.

Nicht zu vergessen ist dabei die Vogelpflege. Die Patienten werden erst einmal grundversorgt und in Ruhe gelassen, bis sie sich erholt haben. Dann dürfen sie in die Rundvoliere, um Flugübungen zu machen – so wie der junge Weißstorch beispielsweise, der nach einer Bruchlandung in der Mössinger Station eingezogen ist. Das seien laut Schmidt-Rothmund natürlich in aller Regel häufige oder große Vögel, die gefunden würden nach einem Unfall oder einer Verletzung, sodass die nicht mehr wegfliegen könnten. In einigen wenigen Fällen könnten die Pfleger das ganz schnell erledigen. Die Vögel hätten meist nur eine Bagatellverletzung und dann könne man sie wieder freilassen. Aber leider müssten Schmith-Rothmund und seine Mitarbeiter in vielen Fällen, eigentlich sogar in zweidrittel aller Fälle, die Vögel von ihrem Leid erlösen, weil die Verletzungen so schwer seien. Die Verantwortlichen erhoffen sich auch weiter Unterstützung von der Landesregierung. Die habe laut Bonde schon viel für den Naturschutz geleistet und werde auch in Zukunft Geld und Mühe investieren, um die biologische Vielfalt im Land zu schützen.

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