Ausstellung "Alraunes Gefühl für Wurst" | Bildquelle: RTF.1

Haigerloch:

Ausstellung "Alraunes Gefühl für Wurst" rund um Fleisch, Fisch und Innereien

Stand: 31.03.18 13:18 Uhr

Im ehemaligen Hotel Schwanen in Haigerloch haben Stefanie Alraune Siebert und ihr Mann Hans 2014 ein Privatmuseum aufgebaut. Alraune ist eine Textilkünstlerin. Sie versteht es, aus Stoff Figuren und Objekte herzustellen. Jedes Jahr in den Wintermonaten entwickelt sie ein neues Thema. Von Frühling bis Herbst setzt sie ihre Kunst-Menschen dann in den verschiedenen Räumen auf drei Etagen in Szene - dieses Jahr steht ein besonders Thema im Fokus.


„Alraunes Gefühl für Wurst" ist in diesem Jahr das Konzept der Ausstellung. Die Räume des Hotels zeigen die verschiedensten, verblüffendsten und auch schrägsten Szenen rund um das Thema Fleisch, Fisch, Innereien – und natürlich Wurst. Wurst sei etwas Wunderbares für die Künstlerin Alraune: Wurst ist etwas Weiches. Und Alraune sieht Ähnlichkeiten zu ihren Objekten: "Wenn ich mir überlege, was in meinen Sachen drin ist... Die sind ja ausgestopft. Und stopfen kann man ja auch eine Wurst."

Stopfen und anfassen – zumindest gibt es in der ehemaligen Küche des Hotels Speiseglocken, unter denen Textilwürste und sonstige Kunstwerke das Themas sind. Und diese dürfen die Besucher dann auch bezwicken und befühlen. Denn Alraunes Sachen sprechen Gefühle an, die nicht über den Kopf, sondern eigentlich aus dem Bauch heraus entstanden seien. Normalerweise sei es nicht üblich, dass man ihre Sachen anfassen darf: "Das endet leider ganz schlecht." Deshalb sind die Kunstwerke in der Küche auch die einzigen, die angefasst werden dürfen.

Doch das ist nicht weiter bedauerlich, denn auch für die anderen Sinne gibt es genug zu entdecken. Zu den jeweiligen Szenen hat Alraune außerdem immer einen kleinen, meist surrealen Text geschrieben. „Mir geht es irgendwie um so ein verpacktes kleines Vergnügen, das man entdecken kann, nicht muss. Jeder kann sich natürlich immer selber denken, was er will, wenn er meine Sachen anguckt, aber eine gewisse Richtung würde ich schon vorgeben. Das ist einfach alles ein bisschen schräg. Und das ist gut so."

Schräg sind auch die Figuren an sich, die allesamt alt und faltig dargestellt sind. Die Kunst-Menschen seien keine Puppen, die niedlich und harmonisch proportioniert seien, sondern Gestalten, denen man das Leben ansehe. Alraunes Figuren sollten gar nicht schön sein, sie seien eher hässlich. Und das ist Absicht: "Ich fühle mich nicht dafür zuständig, Schönheit darzustellen. Das Schöne ist bei mir im Essen. Wenn ich Essen mache, muss es absolut perfekt sein. Und ich weiß auch ganz genau, wenn ich jetzt zum Beispiel einen Teller mit Würsten mache, dass da auch ein bisschen Salat dabei sein muss und ein paar Radieschen – einfach um das aufzuhellen und zu unterstreichen."

Ab Ostersonntag bis zum 28. Oktober ist die Ausstellung in diesem Jahr geöffnet. Besucherinnen und Besucher können dann immer donnerstags bis sonntags und an allen Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr das sogenannte Soft-Art-Panoptikum in Alraunes Privatmuseum besuchen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: