Bilanz Volksbank Ermstal-Alb | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

Zufrieden, trotz schwieriger Umstände - Die Volksbank Ermstal-Alb zieht ihre Jahresbilanz

Stand: 23.03.18 17:48 Uhr

Negativzinsen und eine strenge Regulatorik seitens der Europäischen Zentralbank machen das Bankenwesen in den letzten Jahren nicht gerade einfach. Wie sich die regionalen Banken trotzdem nicht unterkriegen lassen und auch weiterhin zufrieden mit ihrer Jahresbilanz sein können, erklärte uns die Volksbank Ermstal-Alb in Metzingen.


Auch wenn in den Statistiken oftmals ein Minus statt einem Plus im Vergleich zum Vorjahr steht, sind die Vorstandsmitglieder der Volksbank Ermstal-Alb mit ihrer Jahresbilanz 2017, den Umständen entsprechend, zufrieden.

Das hat Martin Schnitzler, Vorstandsvorsitzende der Volksbank, verkündet. Wo sie nicht zufrieden seien, seien die Zinsentwicklungen im allgemeinen Kundengeschäft. Dieses sei im Moment bei jeder Bank, getragen von der Niedrig-Zins Politik, rückläufig. Positiv sei der gehaltene Ertrag in diesem Jahr. Wirtschaftlich seien sie mit dem leichten Rückgang des Ertrages gut aufgestellt.

In Zahlen heißt das konkret: Die Kundenkredite haben von insgesamt 836 Millionen Euro im Jahr 2016 rund 34 Millionen Euro abgenommen und sind auf 802 Millionen Euro gesunken.

Die Kundeneinlagen sind ebenfalls etwas rückläufig. Im Vergleich zum Vorjahr brachten die Kunden rund 20 Millionen Euro weniger auf die Bank. Die Kundeneinlage ist somit von 1,16 Milliarden Euro im Jahr 2016 auf 1,14 Milliarden Euro in 2017 gefallen.

Für 2017 ergibt sich eine Jahresbilanz-Summe von 1 Milliarde 399 Millionen Euro, also rund 27 Millionen weniger als noch 2016.

Der Jahresüberschuss beträgt mit rund 2,5 Millionen Euro 352.000 Euro weniger als im Vorjahr.

Der Verlust, so Schnitzler, trete definitiv ein. Bei ihnen seien das 200 Millionen im Jahr, die durch Zinsertrag verloren würden. Kompensieren könne man das kurzfristig durch Einsparungen, wie etwa im Personalbereich.

Der hohe Verlust an Mitgliedern im letzten Jahr, nämlich rund zweitausendsechhundert, hat aber andere Gründe. Bewusst hätten sie Mitglieder angeschrieben, um die Geschäftsbeziehungen zu intensivieren. Bei denjenigen, die nicht mit ihnen zusammen arbeiten wollten, hätten sie dann die Mitgliedschaft gekündigt.

Wie fast jedes Unternehmen muss ich auch die Bank mit Themen der Digitalisierung beschäftigen. Dabei wird unter anderem in Beratungen per Video und verschiedene Apps investiert. Die Sicherheit spielt hier eine große Rolle. Und die strenge Regulatorik der Europäischen Zentralbank macht das nicht einfacher. Es würden immer mehr Vorschriften kommen, die kleinere Häuser zwingt zu fusionieren.

Fusionieren wird auch die Volksbank Ermstal-Alb in diesem Jahr mit der Geschäftsstelle Erkenbrechtsweiler der Raiffeisenbank Vordere Alb eG. Die Entwicklungen im kommenden Jahr sieht Schnitzler ähnlich wie im letzten Jahr: erneut Zinsverluste von rund zweihundert Millionen, dafür eine leichte Provisionssteigerung. Außerdem müssen auch Kosten optimiert werden und Prozesse schneller und effektiver gemacht werden.

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