Arbeitet Uli heute? | Bildquelle: RTF1

Tübingen:

Die Universitätsstadt startet Kampagne für mehr Sicherheit im Nachtleben

Stand: 03.02.18 15:43 Uhr

Die Meldungen von sexuellen Übergriffen in der Universitätsstadt Tübingen in den vergangenen Wochen und Monaten haben sich gehäuft. Darum haben Stadtverwaltung, Beratungsstellen, Polizei und die örtliche Gastronomie schon im November letzten Jahres eine Kampagne für mehr Sicherheit im Nachtleben angekündigt. Nun, da die Schulungen der Gastro-Arbeiter beendet sind, soll diese starten. Im Mittelpunkt steht ein Code-Wort, dass die Betroffenen von sexuellen oder rassistischen Übergriffen an den Theken nennen können um Hilfe zu erhalten.


„Arbeitet Uli heute?" - so lautet das Code-Wort. Eine unverfängliche Frage, die so in jeder Kneipe oder jedem Club gestellt werden könnte. Bereits in anderen Städten gibt es ähnliche Aktionen, diese richten sich allerdings ausschließlich an Frauen die Opfer von sexuellen Übergriffen geworden sind. In Tübingen wollten die Verantwortlichen aber eine Kampagne, die für alle zugänglich ist und sich auch an Opfer von rassistischer oder diskriminierender Gewalt richtet. Dabei soll es erst einmal darum gehen, den Opfern zu helfen.

Der Umgang nach einem solchen Übergriff ist, laut der ersten Bürgermeisterin Christine Arbogast, äußerst wichtig. Es sei in den Schulungen Priorität gewesen zu erklären, wie sich um Opfer solcher taten gekümmert werden kann. Aber warum benötigt man überhaupt ein Code-Wort, um so einen Übergriff zu melden?

Laut Armin Krohe-Amann von der Anlaufstelle für sexualisierte Gewalt in Tübingen hält ein Code-Wort wie "Arbeitet Uli heute?" für dezenter. So sei es auch für die Mitarbeiter der Gastronomiebetriebe einfacher einzugreifen. 

Um auf die Kampagne aufmerksam zu machen, hängen in allen beteiligten Gaststätten, Kneipen und Clubs Plakate, die auf Deutsch, Englisch, Französisch und Arabisch darauf hinweisen, respektvoll miteinander umzugehen und ein Nein auch als solches zu akzeptieren. Des weiteren gibt es in einigen Gaststätten eine gelbe Karte, die man seinem Gegenüber zeigen kann, sollte man sich belästigt fühlen. Hinter dieser Aktion stehen die Tübinger Gastronomen geschlossen.

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