Paar am Meer | Bildquelle: pixabay.com

Vorsicht Abzocke:

Fake-Profile auf 187 Portalen - Verbraucherschützer testen Online-Dating

Stand: 26.01.18 06:13 Uhr

Die Verbraucherzentrale Bayern hat viele unfaire Praktiken von Online-Dating-Portalen aufgedeckt. Dazu gehören Fake-Profile. Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale hat mit einer eigenen Recherche 187 Online-Dating-Portale identifiziert, die laut ihren AGB auch Fake-Profile einsetzen. Verbraucher flirten dabei nicht mit anderen Privatpersonen, sondern mit Mitarbeitern des Dating-Portals - meist ohne dies zu wissen.

„Chancen zum Kennenlernen eines potenziellen Partners gibt es bei Fake-Profilen nicht, obwohl mit echten Kontakten geworben wird", sagt Susanne Baumer, Teamleiterin beim Marktwächter Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Bayern.

Der Einsatz von Fake-Profilen wird meist nicht besonders deutlich gekennzeichnet. Trotz des Einsatzes dieser Profile vermitteln 171 der 187 Portale den Eindruck, Kontakte mit echten Personen herstellen zu können. Nur 16 Portale vermitteln nicht den Eindruck, auf ihren Seiten reale Personen kontaktieren zu können. Bei 41 der 187 gesichteten Online-Dating-Portale befindet sich in den AGB, auf der Startseite, oder an beiden Stellen ein Hinweis, dass fiktive Profile im Chat gekennzeichnet werden. „Dieser Hinweis ist allerdings nicht an prominenter Stelle platziert, so dass Verbraucher ihn nur schwer finden", kritisiert Baumer.

Beim Online-Dating handelt es sich um einen Markt, der sich schnell verändert. Das betrifft die Verfügbarkeit der Webseiten ebenso wie die Anbieter selbst und die AGB. Zum Beispiel konnte die Seite terumi.de im Dezember 2017 noch aufgerufen werden, im Januar 2018 nicht mehr. Bemerkenswert ist auch, dass sich bei zwei Seiten der Flirtano GmbH die AGB in einem wesentlichen Punkt geändert haben. Zum Beispiel fand das Marktwächter-Team am 11. Dezember 2017 in den AGB von milfs.de noch die Passage „Die moderierten Profile sind nicht gesondert im Portal gekennzeichnet und Information, Texte und Bilder der moderierten Profile verweisen nicht auf tatsächliche Personen und es sind keine realen Treffen mit diesen Profilen möglich." Diese Passage fehlte zehn Tage später.

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