Chris Kühn, Grüne | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Ex-Grünen-Chef Kühn glaubt an Regierungsbeteiligung: Auch Rot-Rot-Grün "Option"

Stand: 22.08.17 15:02 Uhr

Der langjährige grüne baden-württembergische Parteivorsitzende Chris Kühn rechnet nicht der Bundestagswahl mit einer grünen Regierungsbeteiligung. Der Tübinger Bundestagsabgeordnete will dabei keine Koalitions-Option ausschließen - auch nicht Rot-Rot-Grün.


Dass Kanzlerin Angela Merkel bei der Bundestagswahl am 24. September gestürzt werden könnte, scheint Bobachtern eher unwahrscheinlich: Mit rund 39 Prozent liegt die CDU weit in den Umfragen vorn. Die SPD liegt bei 24 Prozent, die Linke derzeit bei 9 Prozent. Grüne und FDP werden mit 8 Prozent prognositiziert:

Für den ehemaligen grünen Landesvorsitzenden und jetzigen Bundestagsabgeordneten Chris Kühn ist hier aber das letzte Wort  noch lange nicht gesprochen: Die Grünen lägen mit ihren Themen - wie keine andere Partei - am Puls der Zeit. Er rechnet fest damit, dass Grüne nach 13 Jahren wieder am Berliner Kabinettstisch sitzen. Nach den Wahlen  müsse man schauen, "wie man eine Regierung zustande kommt, die jenseits der großen Koalition ist"  Diese lähme das Land. Jetzt aber müsse" um Aufbruch gehen,  um Fortschritte in der Automobilindustrie, beim bezahlbaren Wohnen, beim Klimaschutz".

Der Diesel-Gate: aus Kühns Sicht das derzeit  absolute Top-Thema. Die Antwort darauf ist für ihn klar: Weg vom Verbrennungsmotor – hin zur E-Mobilität. Dazu noch ein Thema, das nicht nur in Tübingen für heftige Emotionen sorgt: Tübingen ist die viertteuerste Stadt Deutschlands, was die Mietpreise angeht. In der Region explodierten die  Preise. Und darum werde man sich im Falle einer Regierungsbeteiligung  kümmern: " Wohnen darf kein Luxus sein".

Mit Blick auf Berlin nach dem 24. September  ist für Kühn aber eines das Wichtigste: Die Große Koalition aus CDU und SPD müsse beendet werden. Um das zu erreichen, schließt Kühn keine Option aus.  Man sei  "offen für Regierungskonstellationen, für die eine oder andere Richtung".  Klar sei dabei eines: es sei gleichermaßen "schwer vorstellbar, mit Seehofer oder Sarah Wagenknecht zu koalieren".

Für ein gutes grünes Ergebnis und einen Regierungswechsel in Berlin will Kühn mit seinen Grünen jetzt kämpfen. Bis zum 23. September – von Haustür  zu Haustür.

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