Für Rebecca Hummel, Mitglied im baden-württembergischen SPD-Landesvorstand und Reutlinger Bundestagskandidatin , sieht Grün-Schwarz in Stuttgart wie die Blaupause für Schwarz-Grün im Bund aus: Viele innerhalb der Grünen und der CDU liefen sich "warm" für Schwarz-Grün im Bund.
Eine Entwicklung, die Hummel äußerst kritisch betrachtet. Sie stelle bei den Grünen eine "Konservatisierung" fest. Der ehemalige grüne Koalitionspartner in Stuttgart verrate, was ihm einmal als grün-rote Reformprojekte wichtig war. Erschrocken sei sie über das "was da aktuell abläuft: Von den Studiengebühren über andere Themen".
Bei den anderen Themen im Zentrum: die Reform der grün-rote Bildungsreform, bei der die CDU die Zahl der unter Grün-Rot eingeführten Gemeinschaftsschulen deckelt, Gymnasien und vor allem die zur Abwicklung freigegebenen Realschulen wieder stärkt..
CDU-Kultusministerin Eisenmann hatte das mit einem Fehler im System begründet: man dürfe "das ganze System nicht an schwächeren Kindern ausrichten". Ein Vorwurf, der auf den Ansatz der Gemeinschaftsschule zielt.
BW-Schüler hatten, anders als früher, schlecht im bundesweiten Vergleich abgeschnitten. Gegen die grün-rote Schulreform, so Hummel, spreche das aber durchaus auch nicht: zum einen habe sich gezeigt, "dass Schule nicht etwas ist, was man mal so in einem halben Jahr was ändern kann und dann ist alles gut". sie halte " immer noch den Ansatz der Gemeinschaftsschule für richtig und wichtig: das länger gemeinsame lernen".
Kritik übt Hummel auch an Wiederaufschnüren der grün-roten Polizeireform, bei der Grün-Schwarz Zuschnitte korrigiert und die Zahl der Präsidien von 13 auf 14 erhöhen will: Man habe "mit sehr großen Anstrengungen eine Polizeireform durchgeführt, die meines Erachtens an vielen Stellen wirkt, das sagen auch viele Polizistinnen und Polizisten". Viele hätten sich jetzt grade auf die neuen Bedingungen eingestellt. Sie finde es "sehr schade, dass da jetzt wieder gerüttelt wird".
Das Ziel, mehr Polizistinnen und Polizisten auf die Straße zu bekommen, habe die grün-rote Polizeireform durchaus erreicht. Beamtinnen und Beamten müssten sich jetzt – wie im Fall des aufzulösenden Präsidiums Tuttlingen - erneut auf neue Arbeitsplatz-Wege einstellen. Das schaffe nur eines: große Unsicherheit.
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