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Stuttgart:

Digitalisierung und Fachkräftemangel: Land will Handwerk fit für die Zukunft machen. Berater kommen.

Stand: 15.08.17 10:04 Uhr

Mit rund 93 Milliarden Euro Umsatz im Jahr , rund 133 000 Betrieben, 780 000 Beschäftigten und rund 48 000 Azubis ist das Handwerk in Baden-Württemberg "die stille "Wirtschaftsmacht von " nebenan. Während die Industrie fast permanent im Fokus der Öfffentlichkeit steht, verhält es sich mit dieser Branche anders. Mit der anstehenden Digitalisierung oder dem drohenden Fachkräftemagel steht aber auch das Handwerk vor zahlreichen existeniellen Herausforderungen. Ein gemeinsames Maßnahmenpaket des Wirtschaftsministeriums und des Handwerkstags soll die Zukunft der Arbeitsplätze mit dem berühmten goldenen Boden auch für die Zukunft sichern.


Schon das im Verhältnis relativ geringe Interesse der Landeshauptstadtjournalisten drückt es aus: Während die Pressekonferenzen zur Zukunftssicherung der Industrie zumeist aus allen Nähten platzen, verhält es sich mit dem Handwerk anders.

Die wirtschaftliche Bedeutung der handwerklichen Gewerbe für Ökonomie und Arbeitsplätze wird oft unterschätzt. Mit steigendem Azubi-, Fachkräftemangel und der unumgänglichen Digitalisierung der Dienstleistungen steht man dort aber vor ähnlich dramatischen Herausforderungen.

Zwar sei der momentane Status im Zeichen der derzeitigen Hochkonjunktur-Phase gut, so Eirtschaftsministerin Nicole hoffmeister-Kraut. Demnach sehen drei Viertel der Betriebe abdsolut positiv in die Zukunft: die Auslastung sei exzellent und die Umsätze stimmten. In diesen sehr guten Zeiten müsse man "aber bereits jetzt  die Weichen für die Zukunft " stellen

In Zeiten  sichverändernder Technologien und  eines erwartbar scharfen Wettbewerbs soll dazu  ein Maßnahmenpaket mit dem Titel „Strategieoffensive Handwerk 2025 beitragen. Es soll die Zukunft der Betriebe sichern.

Zum einen gibt es da das Problem eines immer stärker wachsenden Fachkräftemangels. Hier will man den Schwerpunkt aber nicht  darauf legen, Fachkräfte zu finden. Vielmehr gehe es darum Fachkräfte zu binden, so Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführrerdes baden-würtembergischen Handwerkstags.

Denn eine brandaktuelle Studie in den Betriebe nbelegt: Zwei Drittel der Menschen, die irgendwann in einem Handwerksbetrieb beschäftigt sind, verlassen irgendwann den handwerklichen Sektor. Mit durchschnittlich nur rund 7 Beschäftigten und ohne Personalabteilungen gelingt es vielen Betrieben  aber nicht, den Verbleib der Mitarbeiter zu sichern oder  eine weitsichtige strategische Zukunftsplanung einzuleiten.

Das soll sich ändern: Jede der acht Handwerkskammern im Land soll deshalb in naher Zukunft eine Beraterstelle dafür bekommen. Betriebe können sich dort dann bis zu 8 Tage beraten lassen: Ob es darum geht, Fachkräfte zu halten oder neue finden, oder darum, die Strategie des Betriebs mit neuen digitalen Dienstleistungsangeboten neu auszurichten; oder etwa um eine anstehende Unternehmensnachfolge: Hilfe in allen diesen Angelegenheiten sollen die neuen Kammer-Berater leisten. Der Wettbewerb zwischen Großbestreben und und den kleinen, so die Studie, werde stetig und beständig zunehmen.

Das Land hat für das Maßnahmenpaket  von 2017 bis 2019  4,4 Millionen Euro eingestellt.

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