Schon das im Verhältnis relativ geringe Interesse der Landeshauptstadtjournalisten drückt es aus: Während die Pressekonferenzen zur Zukunftssicherung der Industrie zumeist aus allen Nähten platzen, verhält es sich mit dem Handwerk anders.
Die wirtschaftliche Bedeutung der handwerklichen Gewerbe für Ökonomie und Arbeitsplätze wird oft unterschätzt. Mit steigendem Azubi-, Fachkräftemangel und der unumgänglichen Digitalisierung der Dienstleistungen steht man dort aber vor ähnlich dramatischen Herausforderungen.
Zwar sei der momentane Status im Zeichen der derzeitigen Hochkonjunktur-Phase gut, so Eirtschaftsministerin Nicole hoffmeister-Kraut. Demnach sehen drei Viertel der Betriebe abdsolut positiv in die Zukunft: die Auslastung sei exzellent und die Umsätze stimmten. In diesen sehr guten Zeiten müsse man "aber bereits jetzt die Weichen für die Zukunft " stellen
In Zeiten sichverändernder Technologien und eines erwartbar scharfen Wettbewerbs soll dazu ein Maßnahmenpaket mit dem Titel „Strategieoffensive Handwerk 2025 beitragen. Es soll die Zukunft der Betriebe sichern.
Zum einen gibt es da das Problem eines immer stärker wachsenden Fachkräftemangels. Hier will man den Schwerpunkt aber nicht darauf legen, Fachkräfte zu finden. Vielmehr gehe es darum Fachkräfte zu binden, so Oskar Vogel, Hauptgeschäftsführrerdes baden-würtembergischen Handwerkstags.
Denn eine brandaktuelle Studie in den Betriebe nbelegt: Zwei Drittel der Menschen, die irgendwann in einem Handwerksbetrieb beschäftigt sind, verlassen irgendwann den handwerklichen Sektor. Mit durchschnittlich nur rund 7 Beschäftigten und ohne Personalabteilungen gelingt es vielen Betrieben aber nicht, den Verbleib der Mitarbeiter zu sichern oder eine weitsichtige strategische Zukunftsplanung einzuleiten.
Das soll sich ändern: Jede der acht Handwerkskammern im Land soll deshalb in naher Zukunft eine Beraterstelle dafür bekommen. Betriebe können sich dort dann bis zu 8 Tage beraten lassen: Ob es darum geht, Fachkräfte zu halten oder neue finden, oder darum, die Strategie des Betriebs mit neuen digitalen Dienstleistungsangeboten neu auszurichten; oder etwa um eine anstehende Unternehmensnachfolge: Hilfe in allen diesen Angelegenheiten sollen die neuen Kammer-Berater leisten. Der Wettbewerb zwischen Großbestreben und und den kleinen, so die Studie, werde stetig und beständig zunehmen.
Das Land hat für das Maßnahmenpaket von 2017 bis 2019 4,4 Millionen Euro eingestellt.
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