Parkhauseinfahrt | Bildquelle: pixabay.com

Selbst einparken war gestern:

Daimler und Bosch zeigen automatisierten Parkservice in Parkhaus

Stand: 24.07.17 16:50 Uhr

Wohl bald könnte das lästige Parkplatzsuchen in Parkhäusern tatsächlich ein Ende haben. Es wird viel, viel einfacher werden: Einfach das Auto vor dem Parkhaus abstellen und den Rest von der Technik erledigen lassen. Dass das bereits heute in der Realität funktioniert, haben Daimler und Bosch im Parkhaus des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart erstmals der Öffentlichkeit gezeigt.

Bei der Demonstration ist eine fahrerlose Mercedes-Benz E-Klasse per Smartphone-Befehl in den zugewiesenen Stellplatz gefahren, ohne dass der Fahrer das Manöver noch überwachen musste. Das so genannte automatisierte Valet Parken ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum autonomen Fahren, sagt Dr. Michael Hafner, Leiter Automatisiertes Fahren und Aktive Sicherheit in der Mercedes-Benz Cars Entwicklung:

"Unser Ansinnen ist, dass wir sowohl das Parken, als auch das Fahren für den Kunden immer komfortabler machen. Wenn das Automated Valet Parking in Parkhäusern immer mehr zum Einsatz kommt, dann wird sich der Kunde den ganzen Vorgang des Einparkens sparen, sondern er wird sein Fahrzeug einfach nur abgeben, sich das Fahrzeug per App dann wieder zurückholen, wenn er wegfahren möchte und dazwischen kriegt er gar nichts mehr mit."

Und so wird der automatisierte Parkservice per Smartphone in Zukunft funktionieren: Der Autofahrer fährt mit seinem Fahrzeug in die "Drop-off Area" eines Parkhauses. Dort steigt er aus und befielt seinem Auto per Smartphone-App, automatisch zum zugewiesen Parkplatz zu fahren. Nach den Einkäufen in der Innenstadt, dem Geschäftstermin oder dem Theaterbesuch holt er sein Auto dann in der "Pick-up Area" auf demselben Weg wieder ab - einfach und komfortabel. Rolf Nicodemus, Leiter des Projekts Connected Parking bei Bosch:

"Parken macht niemanden Spaß, und das ist eine Funktion, bei der Automatisierung sofort greifbar Mehrwert liefert. Ich spar mir Zeit bei der Suche nach einem Parkplatz und bin sofort am Ziel. Ich kann mich zum Beispiel beim Flughafen sofort ans Gate begeben, dann erspare ich mir 30 Minuten extra Zeit, die ich einplanen muss, um einen Parkplatz zu suchen. Wir als Bosch verstehen das Automated Valet Parking als wirklich wichtigen Schritt hin zum automatisierten Fahren im urbanen Raum."

Möglich wird das fahrerlose Parken mithilfe einer intelligenten Parkhaus-Infrastruktur von Bosch im Zusammenspiel mit der Fahrzeugtechnik von Mercedes-Benz. Dabei überwachen installierte Sensoren im Parkhaus den Fahrkorridor und dessen Umfeld und steuern das Fahrzeug. Die Technik im Auto setzt die Befehle dann sicher in Fahrmanöver um, pilotiert das Auto wie von Geisterhand zur vorgegeben Parklücke und stoppt das Fahrzeug gegebenenfalls rechtzeitig, sollte plötzlich ein anderes Auto oder ein Fußgänger den Weg kreuzen. Ein System also, dass den Autofahrer im Alltag erheblich entlasten wird. Aber auch die Parkausbetreiber werden vom fahrerlosen Parken in Zukunft profitieren, sagt Dr. Michael Hafner von Mercedes-Benz:

"Für den Parkhausbetreiber wird es dadurch attraktiv, dass die Parksysteme, die automatisch einparken, enger parken können. Da müssen Sie beispielsweise die Türen zum Ein- und Aussteigen gar nicht mehr öffnen und er dadurch bei gleicher Fläche mehr Fahrzeuge unterbringen kann. Darüber hinaus sind viele Serivces vorstellbar, die der Kunde nutzen könnte, während das Fahrzeug im Parkhaus parkt. Ob es das Waschen oder das Reinigen betrifft oder ob er sich Dinge ins Fahrzeug liefern lässt, da sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt."

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